bei welchem nach dem Chroniſten Thietmar von Merſeburg die Kirchenſchätze in die Hände der Feinde fielen(vgl. Krabbo im 41.42. Jahres ber. d. Hiſt. Ver. zu B.,; S. 30, Anmerk. H... Zur Zeit der Errichtung des gegenwärtig noch teilweiſe beſtehenden romaniſchen Domes, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrh., war der Beſitz des Landes für die Deutſchen noch keineswegs völlig geſichert; es iſt daher nur natürlich, wenn man zwar ohne Zögern an einen Neubau des Domes ging, ihn aber in Stein und in ſchlichteſten Formen aufführte, da jeder Tag ihm und allem Aufwande daran völlige Vernichtung bringen konnte. In eiſerner Zeit unter erſchwerender Ungunſt der Verhältniſſe und auf unzuverläſſigen Baugrund erſtanden, iſt er auch ſpäter wiederholt von mißlichen Schickungen betroffen worden und manches bauliche Unternehmen an ihm verlief unglücklich oder ſchlug wenigſtens nicht zum Vorteil für ſeine Erſcheinung aus. Steht er ſo zwar in ſeiner Geſamtheit nicht eben als ein Monumentalbau von hehrer Schönheit da(Taf. 36), ſo bleibt er doch einer der älteſten Kirchenbauten des Landes, deſſen weitüberragende geſchichtliche Bedeutung zur Ehrfurcht zwingt und deſſen Mauern eine Fülle von Schätzen des Altertums in ſich ſchließen.
Als Biſchof Wilmar laut Urkunde vom Jahre 1166 das Domkapitel von Leitzkau nach Brandenburg verlegte(vgl. Krabbo, Regeſten S. 60), beſtand hier noch keine ſofort brauchbare Kathedralkirche. Bis zur Vollendung einer ſolchen an dem alten durch die geſchichtliche Überlieferung geheiligten Platze auf der Burginſel konnte nur die St. Gotthardtkirche in Parduin als vorläufiger Sitz des Kapitels dienen. Schon am 8. September 1165 wurde der Konvent von dort auf die Dominſel verlegt, wie höchſtwahrſcheinlich von vornherein beabſichtigt war. Da in der Urkunde von 1161 die„urbs B.“ bereits als Sitz des Domkapitels in Ausſicht genommen wird, ſo galt die Gotthardtkirche ſtets nur als vorläufige Aushilfe dafür und man machte ſich gleich 11651 an die Errichtung eines neuen Domes. Die erſte private Schenkung für dieſen Bau (Dorf Damme) hatte ſchon ſpäteſtens 1164 Rudolph von Jerichow dem Kapitel zugewendet. Dieſe ihre Beſtimmung wird in der Beſtätigungsurkunde von 1188 deutlich durch die Worte„in opus ecclesie“ gekennzeichnet). Der Kathedralbau wurde, um ſchnell einen benutzbaren Raum für den Gottesdienſt zu gewinnen, nicht ſofort in ſeinem ganzen Umfange in Angriff genommen, ſondern in drei Abſchnitten zur Ausführung gebracht.
Erſte Bauzeit. Am 11. Oktober 1165 wurde der Grundſtein zum Dome gelegt (Krabbo, S. 67). Hierbei iſt gewiß nur an eine nachträgliche Feierlichkeit zu denken, da ja bereits im gleichen Jahre die Überſiedelung des Konventes nach der Inſel
1) Adler vertritt(noch im Nachtrag S. 116) die Meinung, daß die Prämonſtratenſer auf der Inſel zunächſt die kleine Peterskapelle vorübergehend als Kathedrale benutzt hätten. Da dieſe aber damals nur etwa /a ihres jetzigen Umfanges hatte, ſo wird, abgeſehen von anderen Gründen, dieſe Adlerſche Mutmaßung ſchon dadurch allein widerlegt, daß die Kapelle der Gotthardtkirche an Größe weit nachſtand, ja ſchlechterdings für den Zweck nicht genügenden Raum bot. Der Name St. Peter bezog ſich von 4165 bis ins 13. Jahrhundert ausſchließlich auf den Dom. Auch Winter(Die Prämonſtratenſer , S. 139) wendet ſich gegen die obige Adlerſche Auffaſſung.