Domkirche(Innere Ausſtattung. 279
Zapfen zeigen die Inſchrift„Hiligoltt!“ in gotiſchen Minuskeln; der Fuß iſt mit einem Weihkreuze verziert.
Ein gotiſcher Kelch, Silber vergoldet, 17 em hoch, mit ſechsteiligem Fuß und Knauf; die Zapfen ſind mit dem in Minuskeln geſchriebenen Wort ihesulsl verziert.
Drei zugehörige einfache Patenen, Silber vergoldet, ſind ohne jeden ornamentalen Schmuck.
Eine ſchöne ſilberne Kanne(Taf. 54) von 1620 iſt 33 em hoch und von zylindriſcher Form mit Henkel, Deckel und Ausguß. Fuß und Deckel find mit getriebenem Ornament aus Engeln und Früchten verziert. Der zylindriſche Teil iſt oben und unten von einem eingravierten Renaiſſancefries geſäumt; an der Vorderſeite unter dem Ausguß ſind die Geſtalten Petri und Pauli eingraviert nebſt einer auf die Stiftung bezüglichen Inſchrift darüber.|
Eine Oblatenbüchſe, Silber vergoldet, mit gewölbtem Deckel, iſt mit dem Katteſchen Wappen und der Jahreszahl 1692 verziert; eine zweite ſilberne Oblatenbüchſe iſt von 1704.
Eine 60 em hohe ſpätgotiſche Monſtranz aus ehemals vergoldetem Meſſing befindet ſich im Antiquarium...
Leuchter.
Radkronleuchter(Abb. 192) für 30 Kerzen, aus getriebenem, vergoldetem Eiſenblech. Die Aufhängung beſteht aus zehn leicht gebogenen verzierten Bügeln, der Kronenreifen ſelbſt aus einem mittleren Hauptfrieſe, der durch ſen krechte Teilung in fünfzehn Abſchnitte zerlegt iſt. An jedem Teilungspunkte und inmitten eines jeden Feldes iſt einer der dreißig Leuchterarme befeſtigt. Jedes Feld enthält neben einem, von einem Ringe umſchloſſenen, bemalten Wappen zierlich durchbrochenes Renaiſſanceornament. Deſſen reiche Wirkung wird noch geſteigert durch die gleich ſchön gezeichneten ſchmaleren Begleitfrieſe und die Zackenkanten am oberen und unteren Rande des Reifens. Die einfache, faſt herbe Grundform der Krone ſowie das durchweg noch jugendfriſche Ornament laſſen unſchwer ein Werk des 16. Jahrh. erkennen, obſchon das Werk nur eine Kopie des zerfallenen Originales darſtellt, deſſen Trümmer im Antiquarium des Doms aufbewahrt werden. Auf die angegebene Entſtehunszeit deuten auch die Wappen, welche großenteils mit denen an der Brüſtung des Chorgeſtühls von 1539 übereinſtimmen. Gebauer(34.— 35. Jahresber. d. Hiſt. Ver. zu B., S. 71) gelang es, aus den Kapitelsrechnungen als Jahr der Anfertigung des Originals 1548 feſtzuſtellen; ihm zufolge ſcheint der Entwurf von dem kurfürſtlichen Hofmaler Andreas Stolp herzurühren.
Schmiedeiſerner Bogenleuchter in Halbkreisform(Abb. 193) von 1,46 m Höhe und 2,40 m Breite. Seine fünf Leuchterarme teilen das den Bogen bildende durchbrochene Ornament in ſechs Abſchnitte von verſchiedener Zeichnung des Blattwerks. Dieſes Werk des 16. Jahrh. von ſeltener Art und vortrefflicher dekorativer Wirkung iſt leider gegenwärtig außer Gebrauch(im Antiquarium); früher war es unter dem Triumphkreuz angebracht.