Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
361
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St. Peterskirche(Baugeſchichte Innere Ausſtattung).

Abb. 251. Peterskirche. Flügelaltar an der Nordwand.

Weitere Erneuerungen am Turme fanden ſtatt im Jahre 1699, wo er mit Blei gedeckt wurde, und 1720; eine weiß aufgemalte Inſchrift über den Gewölben an der Innenſeite der Nordmauer lautet:Dieser Torm renefin(sich Anno 1720. 1724 erhielt die Wetterfahne dieſe weite) Jahreszahl. 1818 ſenkte ſich der Turm nach Oſten und drückte auf die Gewölbe, ſo daß ſie Riſſe bekamen. 1849/50 wurde infolgedeſſen der Giebel und Turm der Weſtfront abgetragen. 1859 mußte die Kirche wegen Baufälligkeit geſchloſſen werden, worauf fie 1860 ausgebeſſert wurde.)

Innere Ausſtattung.

Altar mit Sandſteinplatte und Reliquiengruft. Der Aufſatz in niederdeutſcher Spätrenaiſſance iſt von 1653 datiert. In der Staffel ein hl. Abendmahl in Quer­format. Im Hauptteile ſind drei Gemälde(Taf. 74) von einem älteren Altare, vermutlich dem Kreuzaltare der Domkirche, verwendet, tüchtige Arbeiten altdeutſcher Schule (gegen 1500) auf Goldgrund. Das quadratiſche Mittelbild ſtellt Chriſtus am Kreuze dar, deſſen Blut von vier Engeln aufgefangen wird; neben dem Kreuze ſtehen Maria und Johannes. Am Fuße des Kreuzes kniet der Stifter, ein Prämonſtratenſer in langem weißem Gewande. Die Beiſchrift lautet:Deus propitius esto mihi peccatori. Die ſeitlichen Bilder, die ehemaligen Flügel, ſtellen Petrus und Paulus in vortrefflich gelungenen Geſtalten dar, Petrus mit Schlüſſel und Tiara, Paulus mit erhobenem Schwerte . Der obere Aufſatz über dem

) Die in vier Backſteine des nordöſtlichen Strebepfeilers eingeſchnittene, nur noch zum geringen Teile leſerliche Inſchrift, die Heffter in offenbar irrtümlicher Leſung auf Seite 27(Anmerkung) des Wegweiſers durch Brandenburg anführt und welche Bergau auf 1519 deutet, iſt eine Grabinſchrift und gibt über den Bau keinen Auſſchluß.