Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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und zwar schon seit länger als einem halben Jahrhundert, doch ist ihr Anteil (HO,30V<>) etwas größer als in der Provinz Brandenburg (38,48 "/,,).

In Preußen geboren waren von den Fremdbürtigen 87,2s "/, von welchen hg aus Brandenburg, 'h-, aus den übrigen ostelbischen Provinzen stammten, während aus den westlichen nur ein kleiner Bruchteil sä,54"/») zugezogen war. Aus anderen deutschen Ländern eingewandert waren 8,5 sder Berliner Bevölkerung; unter diesen waren die Sachsen s26 083), die Thüringer s22 8Y4) und Mecklenburger ssß s6ß) am zahlreichsten, aus ganz Süddeutschland kamen nur I 9 H87.

Von den im Auslande Geborenen (4,20"/» der Berliner Einwohner), stehen an erster Stelle die Österreicher (25 6s3) und die Russen (s2 270).

Die Bevölkerung nach der Konfession.

Dem Glaubensbekenntnis nach waren am 1. Dezember 1905 von 1000 Ein­wohnern der Provinz Brandenburg 917 e vangelisch, 6 5 k atholisch, 6 a ndere Christen, 12 Juden, ein kleiner Bruchteil war anderer oder unbekannter Religion.

Eine relativ größere Zahl von Evangelischen hatten nur zwei preußische Pro­vinzen, Schleswig-Holstein und Pommern. Der Anteil der Juden ist verhältnis­mäßig hoch und erklärt sich aus ihrer starken Ansammlung in den westlichen Berliner Vororten.

Wie die Katholiken in der ganzen Monarchie schon seit Jahrzehnten durch ihre stärkere Vermehrung den Anteil der Evangelischen geschmälert haben, so auch in Brandenburg. Von 1875 bis 1905 stieg ihre Quote von 1,63 auf 6,53 %, der der Juden von 32 0,53 auf 2,16 % , dagegen sank der Anteil der Evangelischen vo n 97, auf 91,68 %. I n diesem dreißigjährigen Zeiträume haben sich die Evangelischen nur um die Hälfte, die Juden um das 2 1/2fache, die Katholiken um das 5 1/2fache vermehrt.

In den einzelnen Kreisen schwankt die relative Zahl der Evangelischen zwischen 98,71 % im Landkreise Cottbus und nur 8 0,87 % i n Charlottenburg, wo neben den Katholiken auch die Juden ihren Anteil gekürzt haben.

Das Maximum der Katholiken fand sich im Kreise Züllichau-Schwiebus und zwar im Schwiebuser Anteil, wo sie mehr als den siebenten Teil der Be­völkerung (15,56 %) ausmachten, das Minimum im Kreise Cottbus Land mit nur 0,75 %.

Die Juden der Provinz Brandenburg wohnten zu mehr als 4/5 in der näheren Umgebung Berlins, namentlich in den westlichen Vororten, der Rest kommt haupt­sächlich auf die größeren Städte, auf dem platten Lande (ohne Teltow und Nieder­barnim) wurden von den 40 427 Juden nur 789, also noch nicht 2 % gezählt.

Auch die katholische Bevölkerung ist zum großen Teile in der Umgegend von Berlin ansässig; in den Berliner Vorortstädten und in den beiden Kreisen Nieder­barnim und Teltow wohnte von den Evangelischen nur sch, von den Katholiken über die Hälfte.