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In Berlin ism t das Zahlenverhäitnis zwischen den Hauptreligionen von de Brandenburger nicht unwesentlich verschieden, indem die Katholiken, und namentlich die Juden, weit mehr hervortreten.
Zahl der Evangelischen
Katholischen
Juden
Provinz Brandenburg . . .
. 3 238 207
230 599
40 427
Stadt Berlin.
. s 695 25s
223 948
98 893
Auf 1000 Einwohner kommen
Evangelische
Katholische
Juden
in der Provinz Brandenburg .
. . . 9t?
65
l2 .
in der Stadt Berlin ....
. . . 849
sOO
49
Jene sind in Berlin relativ 1 1/2mal, diese 4mal so zahlreich wie ihre Glaubensgenossen in der Provinz.
Die rascheste Zunahme zeigen die Katholiken, deren Zahl seit 1875 auf das 3 1/2fache gestiegen ist, während sich die Evangelischen nur verdoppelt haben, und die etwas stärkere Vermehrung der Juden dem Wachstum der Bevölkerung überhaupt entspricht.
Die Bevölkerung nach der Staatsangehörigkeit.
Die Zahl der bei der Volkszählung von 1905 ermittelten Ausländer betrug 47 067 oder 1,33 % der Brandenburger Bevölkerung. Ihr Anteil ist erheblich größer als in den anderen ostelbischen Provinzen mit Ausnahme von Schlesien, doch trägt zu der höhe dieses Satzes mittelbar hauptsächlich der Einfluß der Reichshauptstadt bei, da sich allein in den angrenzenden Kreisen Niederbarnim und Teltow und in den Vorortstädten mehr als die Hälfte aller Fremden aufhielt. Gegen die beiden vorhergehenden Zählungen haben sich die Ausländer auch relativ sehr stark vermehrt; seit 1895 ist ihr Anteil auf das vierfache, gegen 1900 auf das Doppelte gestiegen. Ihren Grund hat diese Zunahme zum Teil in dem Wachstum der Vorortbevölkerung überhaupt und im besonderen in der bedeutenden Zunahme der Russen bei der letzten Volkszählung, die gerade in die Zeit der dortigen inneren Wirren fiel, durch welche zahlreiche russische Staatsangehörige zum vorübergehenden oder dauernden Aufenthalt im Auslande veranlaßt wurden.
An erster Stelle stehen die Österreicher mit 19 092, denen sich noch 2631 Ungarn zugesellen, ihnen am nächsten an Zahl kommen die Russen mit 13 734, hinter denen die übrigen Nationen weit Zurückbleiben; schweizerische Staatsangehörige waren 2602, italienische 1663, von den übrigen Staaten war keiner mit mehr als 1000 Angehörigen vertreten.
Die meisten dieser Ausländer hielten sich in den Nachbargemeinden von Berlin auf, doch waren die Österreicher auch noch in größerer Zahl (über 500) in der Stadt Landsberg, in den Kreisen Lebus, Sorau, Prenzlau, Guben Land und Calau, die Russen gleichfalls in Lebus und Prenzlau, sowie in Königsberg in der Neumark, Westhavelland, Ruppin, Angermünde und Arnswalde. Verhältnismäßig viel Italiener wohnten in der Stadt Landsberg.