1. Januar 1830 der Staat die Organisation der landrätlichen Büros und damit den gesamten Büroaufwand auf Kgl. Kasse übernommen hatte, wählten sich die Kreisstände(am 21. 5. 1830) wieder eine „neue Kreisstube‘“ zu ihren Tagungen etc, im Lokal bei dem Kreissekretär Schichold in Calau . Im Konvent am 18. 9. 1840 wurde angezeigt, daß die am 29, April des Vorjahres beschlossene Übergabe des kreisständischen Archives ausgeführt worden sei, jedoch fehlt im bezüglichen Schlusse die Angabe, in welcher Art und an wen die Übergabe erfolgte. Es ist daher, wie bei den oben erwähnten ältesten, so auch bei diesen neueren Archivbeständen heute nur deren bisher spurloses Verschwinden zu verzeichnen. Denn weder beim Landratsamt und Kreisausschuß, noch sonst in Calau , finden sich— auskunftsgemäß—. alte Kreisakten.
Aber ein gewisser, fast ausschließlich nur Akten des 18, Jahrhunderts haltender Archivteil hat dank besonderer Umstände sich bis zur Gegenwart erhalten.
Der beim Konvent am 16. 1, 1801 geäußerten Bitte des krankund schwachheitshalber vom Landesältestenamt zurückgetretenen Wilhelm Leopold von Muschwitz”), daß er„das bei sich habende Kreisarchiv einer dazu zu ernennenden Deputation überliefern“ dürfe, wurde durch Wahl einer Deputation, bestehend aus dem Landesältesten, Landesdeputierten, Ordenshauptmann von Thielau und Rat zu Calau , entsprochen. Die Deputierten erhielten den Auftrag, diese zum Kreisarchiv gehörenden Akten, nach erfolgter Ordnung und Repertorisierung durch den damit beauftragten General-Akziseinspektor George Friedrich Merbach, zu übernehmen und die wichtigsten Nachrichten daraus in dem hierzu neugefertigten, im„Ratgewölbe‘ aufgestellten Aktenschranke niederzulegen. Die angeordnete Regulierung und Aufbewahrung des Kreisarchivs ist dann auch von der Deputation bewerkstelligt worden(s. die Anzeige im Kreisschluß v, 15, 1, 1802).—