VII
Vorwort zur neuen Ausgabe.
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versucht, die Periodicität Goethes, sein Stigma, eingehender als früher darzustellen, und ich hoffe, dass es in überzeugender Weise geschehen sei. Auch die Familie ist etwas ausführlicher besprochen worden als früher.
Ganz neu ist der zweite Theil, mit dem ich mir Mühe gegeben habe. Zuerst erscheint ein„Porträt“ Goethes, d. h. ausser Bemerkungen über die körperliche Erscheinung Goethes ein Versuch, sein geistiges Wesen zu schildern. Ich habe diesem Versuche das Schema Galls zu Grunde gelegt und gebe damit neuen Anstoss. Man hat mir gerathen, ich möchte meiner Sache nicht durch die Beziehung auf Gall schaden. Wie sollte ich die Wahrheit aus Rücksicht auf wissenschaftliche Moden vernachlässigen? Mögen die Psychologen und die Gehirnphysiologen ä la mode ihre Feste feiern, wie sie wollen, mir sind sie ganz gleichgiltig. Gefällt ihnen das nicht, was ich sage: gut, mir gefallen sie auch nicht, also gehe Jeder seinen eigenen Weg. Goethe selbst hat Galls Verdienste anerkannt, und es ist mir ein besonderes Vergnügen gewesen, die Beziehungen beider Männer in dem dem zweiten Theile des Buches eingefügten Aufsatze zu besprechen.
Für Die, die ernstlich Antheil nehmen und nachprüfen möchten, habe ich die„Belege und Ausführungen“ zusammengestellt, d. h. die wichtigsten Beweisstellen. Hier wie anderwärts hätte ich gern mehr gegeben, aber Beschränkung auf das Nothwendige ist nöthig, denn wollte man sich gehen lassen, so möchte einen die Fülle des Gegenstandes ins Grenzenlose verlocken.