Vorwort zur neuen Ausgabe.
Vorwort zur neuen Ausgabe.
Nach meinem Buche ist Volkelts vortreffliches Buch über Schopenhauer erschienen. Gerecht und liebevoll geht der Verfasser dem Philosophen und seinen Gedanken nach, immer, auch in bedenklichen Fällen, zur Anerkennung bereit und doch immer kritisch. Ich freue mich, in der Hauptsache mit Volkelts Kritik zusammenzutreffen, wenn ich auch weniger Geduld und Sanftmuth habe.
Ferner ist Paulsens Aufsatz über Schopenhauer neu erschienen. Auch diese ausgezeichnete Arbeit ist mir sehr sympathisch, doch giebt sie mir zu einer Bemerkung Anlass. Paulsen theilt mit vielen seiner Collegen die Ansicht, Schopenhauer habe den Philosophie-Professoren Unrecht gethan, denn ihre„Verschwörung“ gegen ihn sei„ein reines Spukbild seiner Phantasie.“ Selbstverständlich ist von einer Verschwörung im engeren Sinne nicht zu reden, auch kann von einer stillschweigenden Uebereinkunft zum Todtschweigen in den zwanziger und dreissiger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts nicht gesprochen werden,