Schopenhauers Person.
über die Johanna Schopenhauer schreibt,„sie sei von so heftigem Charakter gewesen, dass sie zuletzt, nach ihres Mannes Tode, für wahnsinnig erklärt und unter Vormundschaft gesetzt worden sei“.„Obwohl ein alter Freund der Familie mit diesem Amte betraut worden, so habe sich doch Schopenhauers Vater durch das„„heillose gerichtliche Verfahren““ gegen seine Mutter tief gekränkt gefühlt, aber„„wegen des blödsinnigen Andreas““ nichts ändern können.“ Die Kranke soll in ihrem Gartenhause ohne Aufsicht gewohnt haben. Johanna hat sie 1799 besucht, hat das Haus leer gefunden, weil man alles gerichtlich verkauft hatte, hat das Nöthige angeschafft und für die Kranke gesorgt. Aber wie sie die Mutter gefunden, das werde sie nie vergessen. Nach diesen Nachrichten scheint soviel sicher zu sein, dass die geborene Soermans eine von vornherein in hohem Grade pathologische Natur und im Alter mehrere Jahre geisteskrank gewesen ist. Die Frau scheint bei ihrer Erkrankung nicht so alt gewesen zu sein, dass man von Dementia senilis reden könnte. Aber auch dann, wenn man die Senilität in Anschlag bringt, bleibt die von Anfang an vorhandene Gehirnentartung die Hauptsache. Auf jeden Fall kann man die Dementia senilis nicht als exogene Form ansehen; wird ein Alter geisteskrank, ohne dass eine grobe Gehirnkrankheit(Schlagfluss u. dergl.) vorliegt, so ist seine Geisteskrankheit nur das Offenbarwerden oder die Karrikatur eines von jeher vorhandenen krankhaften Zustandes. In unserem Falle scheint die latente Geisteskrankheit der Mutter besonders auf die jüngeren Söhne