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Schopenhauers Vater.
nachtheilig gewirkt zu haben. Sie hatte vier Söhne. Der dritte, Andreas, war von Jugend an blödsinnig. Der vierte, Karl Gottfried, hatte in Göttingen studirt, er war nach Johanna„ein durch Ausschweifung halb wahnsinnig gewordener Mensch“, der von der Familie getrennt„in einem Winkel mit schlechtem Volk“ lebte und, als er verarmt an der Auszehrung gestorben war, durch ein wunderliches Testament Aufsehen erregte. Dagegen haben sich die beiden älteren Brüder, Heinrich Floris und Johann Friedrich, durch Tüchtigkeit ausgezeichnet und haben durch gemeinsamen kaufmännischen Betrieb Reichthum erworben. Ueber Johann Friedrich erfahren wir nichts weiter, als dass er 1794 an der Auszehrung gestorben ist, aber der älteste Sohn Heinrich Floris wird uns durch die Mittheilungen von Frau und Sohn näher bekannt. Er war gross und kräftig, sein Gesicht war breit, die Augen standen vor, die Nase„strebte aufwärts“, der Mund war gross, der Unterkiefer stand vor. Leider ist kein Bild erhalten, sodass wir es nicht beurtheilen können, ob der Mann so hässlich gewesen ist, wie sein Buchhalter es angeblich gemeint hat. Schon im mittleren Alter war er schwerhörig, denn mit 40 Jahren consultirte er Zimmermann„wegen kaum merklich werdender Abnahme seines Gehörs“. Auf jeden Fall war er klug und energisch, denn er erwarb sich durch eigene Tüchtigkeit bedeutende Kenntnisse und Reichthum. Er hatte sich als junger Mann jahrelang im Auslande aufgehalten, hatte beträchtliche Sprach- und SachKenntniss erworben, lebte dann in Danzig als vor