Schopenhauers Schwester.
manen eigen zu sein scheint. Der Grundfehler ist die Verhimmelung der Geschlechtsliebe, diese Lüge verdirbt alles. Indessen deutet der Mangel an Ernst und Tiefe bei Johanna zweifellos auf persönliche Eigenschaften hin.
Johanna scheint eine vortreffliche, ausdauernde Gesundheit gehabt zu haben. Sie hat in ihrer Jugend die nicht geringen Reise-Strapazen sehr gut ertragen und scheint auch später nicht viel krank gewesen zu sein. Im Jahre 1823 wird von einem„Schlaganfalle“ berichtet, etwas Genaues erfahren wir nicht. Im Laufe der Jahre stellte sich bei ihr eine Krümmung der Wirbelsäule ein, Holtei spricht daher von seiner„verkrummten“ Freundin. Sie starb am 17. April 1838, im 72. Lebensjahre, plötzlich, wie es scheint, an Herzlähmung.*)
Johanna gebar 1797 eine Tochter, die auf die Namen Luise Adelaide Lavinia getauft, Adele genannt wurde. Ueber ihre Kindheit erfahren wir sehr wenig. Als die Mutter nach dem Tode des Vaters mit ihr nach Weimar zog und dort die Schrecken der Plünderung erlebte, war das Kind 9 Jahre alt. Später hat sie in ihrem Romane„Anna“ die Erlebnisse eines Kindes während der Plünderung geschildert, doch scheinen
*) Das Bild der Johanna nach Seite 24 ist nach dem Stahlstiche gemacht, der dem 1. Bande der Gesammtausgabe ihrer Schriften(Brockhaus, 1830) beigegeben ist. Es stellt sie als ältere Frau vor und sagt uns viel mehr von ihr, als das flache Oelbild der Weimarischen Bibliothek, das durch Düntzer bekannt geworden ist,