Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
114
Einzelbild herunterladen

Anhang.

ich plötzlich aufsprang, Hut und Stock ergriff und zur Thür hinaus. Er ist der Einzige hier, der gute Ma­schinen hat. Es ärgert mich, dass dem so ist. Da hab ich von Andern zwei grosse Photographen machen lassen: sie sind sorgfältig ausgemalt, aber schändliche Karrikaturen. Sonderbar, als ich das Eine, als es neu war, aufmerksam betrachtete, fiel mir ein, ich sähe darauf aus, wie Talleyrand, den ich 1808 oft und be­quem gesehn. Wenige Tage darauf sitz ich bei Tische neben einem alten Engländer: nach einiger Konver­sation und Vertraulichkeit sagt er: Sir, soll ich Ihnen sagen, wem Sie ähnlich sehn? dem Talleyrand, den ich in jungen Jahren oft gesehn und gesprochen habe. Kurios ists, aber buchstäblich wahr. Diese Fratzen mag ich Ihnen nicht schicken: also sollen Sie das mit dem der Mad. Mertens gleichzeitig gemachte haben: ich sehe darauf indignabundus aus, als stände ich eben von der Abhandlung überdie Universitätsphilosophie auf. Halten Sie es in Ehren: denn jedenfalls werde ich nicht wieder so jung daguerrotypirt.

Am 10. Juni 1852 schreibt er, er sei im Namen des ungarischen Dr. Kormann um zwei Photogramme gebeten wordennatürlich solls geschehen: ich denke aber lieber Daguerrotypes machen zu lassen, weil sie treuer und authentischer sind.

Am 6. August 1852:Dr. Kormann hat mir ge­schrieben, ich bitte ihn zu grüssen und für seine Theil­nahme zu danken. Die Photographen stellen mich viel zu alt dar: am selben Tage wurde ein Daguerrotyp gemacht, auf dem ich 20 Jahre jünger aussehe. Der­