Ueber das vierte Buch.
Zerreissung des Ich in Willen und Intellect aus und schiebt bei geistiger Erkrankung, bei den Zuständen sogenannter Bewusstlosigkeit und bei der Ueberwältigung durch Affecte die Schuld dem Intellecte zu, verneint die Möglichkeit einer krankhaften Beschaffenheit des Willens. Wir haben da ein recht gutes Beispiel davon, dass die fehlerhafte Psychologie Schopenhauers überall da, wo die Psychologie angewendet werden soll, zu Verwirrung und Irrthum führt. Hätte er eine mehr als oberflächliche Kenntniss von krankhaften Geisteszuständen gehabt, er hätte an seiner tollen Hypothese nicht festhalten können.
Es ist zweifellos, dass die Frage der Akademie die moralische Freiheit meint. Daher ist zu prüfen, was über diese unser Selbstbewusstsein aussage. Nach Schopenhauer sagt das Letztere nichts als: ich kann, was ich will. Das ist die zweite Stelle, wo Widerspruch erhoben werden muss. Ich kann hier auf Früheres verweisen. Nach meinen Auseinandersetzungen sagt die innere Erfahrung auch, dass alles Geschehen Wollen ist, jede Veränderung Wirkung eines Willens, d. h. einer Ursache ist. Wir finden thatsächlich in der inneren Erfahrung den Grundsatz, der in Begriffe gefasst lautet: alles hat seine Ursache. Wenn auch der Begriff der Nothwendigkeit hier nicht am Platze ist, so finden wir doch eine Nöthigung. Aber ‚weiter reicht die innere Erfahrung nicht, sie behauptet weder, dass jede Wirkung eine bestimmte Ursache habe, noch dass jede Ursache wiederum Wirkung sei. Alles, was wir thun und denken, ist Wirkung unseres