Bemerkungen über Schopenhauers Lehre.
IV. Ueber das vierte Buch.
1. Ueber die Freiheit des Willens.
Ich bespreche Schopenhauers Erörterungen über die Freiheit im Anschlusse an seine von der Norwegischen Akademie gekrönte Preisschrift. Schopen| hauer verdeutscht die Frage der Norwegischen Aka-| demie dahin, ob sich die Freiheit des menschlichen| Willens aus dem Selbstbewusstsein beweisen lasse.| Er muss demnach zuerst sagen, was Freiheit sei. Dabei| stellt er die drei Freiheiten auf: 1) die physische Freiheit, Abwesenheit des Zwanges beim Handeln, oder die Möglichkeit, dem Willen gemäss zu handeln, 2) die intellectuelle Freiheit, oder die Möglichkeit einer der eigenen Natur entsprechenden Willensentscheidung durch normales Verhalten des die Motive vorhaltenden| Intellects, 3) die moralische Freiheit, oder die Möglich-| keit, in einem gegebenen Falle Verschiedenes zu wollen.| Hier muss die Bemerkung eingeschoben werden, dass an die Stelle der intellectuellen Freiheit die psychologische zu setzen ist. Schopenhauer geht von der