Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
213
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Ueber das dritte Buch.

man sieht dort den wahren Schopenhauer, hier den durch Schulphilosophie verdorbenen Scholastiker. Am wenigsten dürften Schopenhauers Bemerkungen über Musik gelungen sein. Daraus, dass die Musik nicht wie die Malerei etwas Wahrgenommenes abbildet, sondern durch ihre Tonfolgen unmittelbar Gefühle er­weckt, somit eine Art von Abbildung unseres inneren Lebens ist, schliesst Schopenhauer, dass die Musik eine zweite Welt neben der Wirklichkeit, eine Abbildung des metaphysischen Willens sei, und er führt diese Vorstellung in einer Weise durch, die an die aller­schlimmste Naturphilosophie erinnert. Dass die Standes­erhöhung der Musik dem R. Wagner furchtbar gefallen hat, das ist wohl begreiflich.