Geographiſch⸗Geologiſche Überficht.
Das Gebiet, das ſeit Jahrhunderten unter dem Namen der Uckermark zufammengefaßt wird, iſt nach den Freiheitskriegen in die drei Kreiſe Prenzlau , Angermuͤnde und Templin zerlegt worden. Von ihnen iſt der Kreis Templin der größte(1436 qkm), aber am duͤnnſten beſiedelt(34,5 Einwohner auf 1 qkm). Dagegen find die Gegenden, die der Uckermark ihren Ruf als Korakammer von Brandenburg eingetragen haben, die Kreiſe Prenzlau (133 qkm mit je 54 Einwohnern) und Angermuͤnde (1308 qkm mit je 50 Einwohnern). Durch das ſumpfige Randowtal von der Odermuͤndung, durch die Templiner Waͤlder und die Schorfheide von der Mittelmark getrennt, liegt ihr fruchtbarer Weizenboden zwiſchen der Oder im Suͤdoſten und den Woldegker Höhen im Nord— weſten als ein welliges Gelaͤnde, das ſich, von der flach eingeſenkten Uckerniederung im noͤrdlichen Teile durchzogen, im Suͤdweſten an die Höhen anlehnt, die die Waſſerſcheide zur Havel und damit zur Elbe bilden. Die Waſſerſcheide zwiſchen Welſe und Ucker teilt das Gelände in einen kleineren ſuͤdoͤſtlichen Teil, den alten„Stolpiriſchen Kreis“ um Angermünde : und um die alte Oderbefeſtigung Stolpe , und in einen größeren nordweſtlichen Teil, den früheren uckermaͤrkiſchen Kreis, von dem die neue Kreiseinteilung einen Teil dem Kreiſe Angermuͤnde zugewieſen hat. Durch die für mittelalterliche Verhaͤltniſſe als ſchiffbar anzuſehende Ucker mit der Kuͤſte in wirtſchaftlicher Verbindung, iſt dieſer Nordteil der Uckermark doch durch die Berge von Strasburg und die noͤrdlich daran ſchließenden Sumpf⸗ und Sandflaͤchen wirkſam von Pommern abgegrenzt geweſen und hat eine natuͤrliche Einheit gebildet, als deren Mittelpunkt und zugleich einzige groͤßere ſtaͤdtiſche Siedelung ſich am Nerdende des Unteren Uckerſees Prenzlau erhebt, mit Recht als die Hauptſtadt der Uckermark bezeichnet.
Kein Gebiet von Brandenburg iſt ſo wie die Uckermark und insbeſondere der Kreis Prenzlau , der waldaͤrmſte der Mark(Forſten und Holzungen nur„is der Geſamtflaͤche des Kreiſes), mit fruchtbarem Boden geſegnet. So war fie ein ſtets umſtrittenes Grenz—= gebiet zwiſchen Brandenburg und Pommern . Dieſe Kaͤmpfe, der landwirtſchaftliche Reichtum und die Seehandelsbeziehungen Prenzlaus zur Kuͤſte geben ihrer Geſchichte das Gepraͤge. Die natuͤrlichen Grundlagen für dieſe geſchichtlichen Vorgaͤnge werden uns am beſten verſtaͤndlich werden, wenn wir einen Abriß von der geologiſchen Geſchichte des Landes zu geben verſuchen, wobei wir uns natürlich nicht ſtreng an die Grenzlinien des Kreiſes binden können.
Im Mittelpunkte dieſer geologiſchen Geſchichte ſteht die Eiszeit. Ihr ganz uͤberwiegend verdanken wir die Stoffe, aus denen der Boden unſerer Heimat aufgebaut iſt, und auch die Höhen und Tiefenlinien des Gelaͤndes, die den Gewaͤſſern ihren Weg vor