XIV Geographiſch-Geologiſche überſicht. Endmoraͤnen erzeugte(Abb. IV. Aber dieſe Endmoraͤnenbildungen haben auf die Verteilung der Bodenarten in der Uckermark kaum einen weſentlichen Einfluß ausgeübt, um ſo mehr dagegen auf die Gelaͤndeformen. Die einzelnen Lappen des Gletſcher— randes ſchoben den Boden zu Huͤgelkraͤnzen zuſammen, in denen vielfach der ſonſt in der Tiefe liegende Blockreichtum an die Oberfläche gedrängt wurde und fo die oben erwaͤhnten wallartigen Blockpackungen bildete. In derſelben Zeit entſtand auch eine andere meikwuͤrdige Huͤgelform, die ſog. Oſer oder Radialmoraͤnen. Ein vorzuͤglich ausgebildetes Os ſind die Schanz-Berge bei Wilſickow im Norden des Prenzlauer Kreiſes und der mehrfach unterbrochene Wallruͤcken, der von Carmzow ſuͤdweſtlich von Bruͤſſow ſuͤdwaͤrts laͤuft bis in das Tal des Muͤhlenfließes ſuͤdweſtlich von Rollberg.
Dieſe Oſer verdanken ihre Entſtehung großen Laͤngsſpalten im Eiſe. Der Gletſcher druͤckte mit ſeinem Rieſengewicht auf den Untergrund. Dadurch preßte er dieſen in gelegentlich auftretenden groͤßeren Spalten empor, und die ſo aufgepreßten Maſſen wurden da, wo die Spalten in der S romrichtung des Eiſes lagen, nicht wieder ein— geebnet, ſondern blieben als ſchmale Ruͤcken erhalten, meiſt von flachen Einſenkungen, den Osgraͤben, auf beiden Seiten begleitet, infolge der dortigen Niederdruͤckung des Bodens durch das Eis.
Inzwiſchen taute das Eis weiter ab und gab die Uckermark ganz frei. Als es an der Stettiner Buchheide lag, verſchloß es das Odertal unterhalb Schwedt . Die von Suͤden aus dem Binnenlande zuſtroͤmenden Waſſer ſtauten ſich und floſſen an der niedrigſten bereits eisfrei gewordenen Stelle über. Dazu bot ſich das Randowtal (Abb. V. Dieſes wurde deshalb durch die Oder, die damals aus der Neumark und dem Sternberger Lande noch Eisſchmelzzufluͤſſe empfing, zu einem breiten Tal ausgewaſchen. Die dabei fortgeſchwemmten Sandmaſſen lagerten ſich in der Niederung vor dem Nordende des Randowtals ab, und dieſe Sandbarre mit ihrem unfruchtbaren Boden zwiſchen Löcknitz und ülckermuͤnde iſt im Mittelalter die natuͤrliche Grenzzone geweſen.
Mit dem Forttauen des Eiſes bei Stettin wurde die jetzige Odermuͤndung frei. Der Fluß nahm nun dieſen Weg, und damit waren die Entwaͤſſerungsverhaͤltniſſe der Jetztzeit fuͤr die Uckermark in den Hauptzuͤgen hergeſtellt. Die unebenen Formen, die den Boden von Gletſcherſtroͤmen zu bezeichnen pflegen, bewirkten, daß ſich uͤberall kleine Waſſertuͤmpel ſammelten. Auch im Ucker- und Randowtal waren urſpruͤnglich ſolche Unebenheiten vorhanden. Im Uckertal ſind ſie erhalten geblieben und haben ſich mit Waſſer gefüllt. Das find die Becken des oberen und unteren Uckerſees. Das Randowtal dagegen war in der Zeit, als die Oder es durchfloß, eingeebnet worden. Daher fehlen dort Seenbildungen.
Nach der Eiszeit hat ſich der Boden nur inſofern noch weſentlich veraͤndert, als die Regenwaͤſſer ihn oberflaͤchlich ausgelaugt haben. Wo mergeliger Boden vorhanden war, verlor er in ſeinen oberen Schichten den Kalkgehalt und ging dort in Lehm uͤber. In den Taͤlern ſind meiſt Moore entſtanden. Das bei dem geringen Gefälle nur langſam abfließende Waſſer, das durch die nun emporwuchernden Pflanzen noch mehr aufgehalten wurde, verhinderte die Durchluͤftung des durchtraͤnkten Bodens. Die abgeſtorbenen Pflanzenteile konnten daher nicht verweſen, d. h. nicht wie in trockenem Boden in meiſt