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Geo graphiſch-Geologiſche überſicht. XV
gasfoͤrmige Produkte zerſetzt werden, ſondern ſie gingen in eine kohlenſtoffreiche Maſſe über, die ſich mit der Zeit immer höher über den Untergrund anhaͤufte, den Torf. Dieſer Torfbildung hat in neueſter Zeit die kuͤnſtliche Entwaͤſſerung durch Abzugsgraͤben Ein— halt getan, die beſonders im Ucker- und Randowtale in großem Maßſtabe zur Meliorierung der Wieſen durchgeführt worden iſt.
Nach dieſem Verſuche, die Verteilung der Hauptbodenarten zu erklaͤren, bleibt noch übrig, einige örtlich begrenzte Vorkommen älterer Geſteine und Bodenſtoffe zu erwaͤhnen. Vom Septarienton und von der Braunkohle war ſchon eingangs die Rede. Eine wirt— ſchaftliche Bedeutung kommt ihnen im Prenzlauer Kreiſe nicht zu, obwohl Braunkohle in Prenzlau und Umk zebung in Bohrloͤchern angetroffen worden iſt und Sande der Tertiaͤrzeit bei Roͤpersdorf ö Streuzwecken gegraben werden. Der Septarienton findet ſich an ſtehend innerhalb des Kreiſes nur bei Bergholz.
Etwas größeres Intereſſe beanſpruchen die vereinzelten Vorkommen von Kreide. Außer einem kleinen Vorkommen bei Dedelow , uͤber das naͤhere Einzelheiten fehlen, iſt die Kreide von Grimme und die in der Umgebung von Schmoͤlln zu erwaͤhnen. In beiden Faͤllen handelt es ſich jedenfalls nur um große in die Ablagerungen der Eiszeit eingebettete Schollen, alſo Rieſengeſchiebe, deren Herkunftsort aber nicht fern liegen wird. Die Kreide von Grimme gehoͤrt geologiſch zu der Ruͤgener Schreibkreide(Senom, diejenige von Schmolln iſt eine etwas ältere Bildung(Turom. Beides ſind ehemalige Kalkſchlammablagerungen am Boden eines tieferen Meeres, das vor der Tertiaͤrzeit das ſuͤdliche Oſtſeegebiet einnahm. Techniſch hat man die Kreide zu Zement⸗ und Schlemmkreidefabrikation verwendet.
Wie ſich auf den Naturbedingungen, zu deren Erklaͤrung hier ein Verſuch gemacht worden iſt, die Entwicklung der menſchlichen Siedelungen aufgebaut hat, davon geben die geſchichtlichen Abſchnitte dieſes Werkes Kunde. Hier ſei zum Schluß nur noch ein Blick auf die heutigen Verkehrs- und Anbauverhaͤltniſſe geworfen.
Der neuzeitliche Verkehr weicht von dem des Mittelalters inſofern grundſaͤtzlich ab, als die Ucker ihre Bedeutung als Waſſerſtraße ganz verloren hat und als mit den Chauſſeen und namentlich den Eiſenbahnen ganz neue Mittel in ſeinen Dienſt geſtellt wurden und neue Zwecke erreicht werden konnten. Auf die Uckermark hat dieſe Entwicklung einen geringen Einfluß gehabt, da ihre Bedeutung nach wie vor im Landbau wurzelte, und der Verkehr im weſentlichen nur die Verbindung der einzelnen Teile des Kreiſes mit den Abſatzmaͤrkten, beſonders mit Berlin , bezwecken konnte. Daneben iſt Prenzlau ſeit der Erwerbung Neuvorpommerns durch Preußen auf die Verkehrslinie zwiſchen Berlin und Ruͤgen geruͤckt, die neuerdings dem deutſch⸗ſchwediſchen Schnellverkehr dient.
Die Verkehrsbeduͤrfniſſe des 19. und 20. Jahrhunderts ſpiegeln ſich in der ſchrittweiſen Erbauung der Kunſtſtraßen und Eiſenbahnen wieder. Sie begannen 1828/29 mit der Straße von Berlin uͤber Gr. Schoͤnebeck nach Prenzlau , der 1832 die Chauſſee Angermuͤnde— Prenzlau folgte. Sie wurde 1835 nach Paſewalk fortgeſetzt. Während dieſe zunaͤchſt als Aktienchauſſeen gebauten Straßen heute von der Provinz erhalten werden, ſind die jüngeren Straßenbauten Kreischauſſeen. Sie begannen mit der Straße Prenzlau= Wolfshagen zum Anſchluß nach Woldegk und Neubrandenburg 1843 44, dann folgte