Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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XXII Geſchichtliche Einleitung.

Dorfnamen wie Eickſtedt, Hindenburg ſind durch Vermittlung des adligen Familien­namens aus der Altmark uͤbertragen worden, aus dem Magdeburgiſchen Schwaneberg, aus dem Havellande Beenz. Moͤglicherweiſe hat ritterliche Koloniſation nur waͤhrend der pommerſchen Zeit gedauert, und es hat dann eine mehr baͤuerliche Siedlung eingeſetzt. Auf jeden Fall aber hat die Ritterſchaft ſich durch Anſetzung von Koloniſten und nicht nur als Landnehmer betaͤtigt, mithin eine entſcheidende Rolle bei der Koloniſierung der noͤrdlichen Uckermark geſpielt., Das Dorf Drenſe z. B. iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit als ritterliche Gruͤndung anzuſehen. Auch bei ſtaͤdtiſcher Siedlung wirkt der Adel, wie wir noch ſehen werden, beſtimmend mit. Im Dorfe ſelbſt tritt er zunaͤchſt nicht einmal ſtark hervor. Auf jedes Dorf, deſſen Durchſchnittshufenzahl auf 48,5 Hufen berechnet worden iſt, kommen durchſchnittlich noch nicht drei Ritterhufen. Die Groͤße des Hufenmaßes iſt leider nicht zu

Abb. VII.

Siegel des Dietrich von Kerkow an einer Siegel des Heinrich von Stegelitz an einer

Urkunde von 1327. Umſchrift: F s. Domu] Urkunde von 1327. Umſchrift: F 8 HENRIGT

THEO[DER]TET DE KERKOW.(Stadtarchiv miElſcis DE STEGHELTZ.(Stadtarchiv Prenzlau, Urk. 791.) Prenzlau , Urk. 79 IV.)

beſtimmen. Auffallen muß die fuͤr unſer Gebiet nachweisbare Verpflichtung zu hohen Geld⸗ und geringen Naturalienabgaben im Gegenſatz zum mittelmaͤrkiſchen Bezirk. Viel­leicht beruht darauf die anſcheinend vorhandene Schwierigkeit, deutſche Bauern in aus­reichender Menge zur Beſiedlung zu gewinnen. Von einer intenſiven Ausrottung der Slawen kann durchaus keine Rede ſein, eher von einer gewiſſen Gleichſtellung mit den neuen Siedlern, und an dem Koſſaͤtenſtande der Koloniſationszeit hat der vorkoloni­ſatoriſche Wendenbauernſtand ſogar einen ſehr ſtarken Anteil).

| Städte: Neben die ländliche tritt die ſtaͤdtiſche Siedlung. Prenzlau , wie erwaͤhnt, bereits

gründungen. eine Gruͤndung pommerſcher Zeit, wird durch ein großes Privileg der Aslanier unmittel­bar nach der Beſitzergreifung des Landes gefördert(1251). Strasburg taucht 1277 als Stadt von gewiſſer Bedeutung auf, Bruͤſſow verdankt Ritter Heinrich von Stegelitz 1259

9 Bruns⸗Wüſtefeld a. a. O. S. 212 ff