Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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XLVIII
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XLVIII Kunſtgeſchichtliche überſicht.

nicht bedeutend, das heraldiſche Moment tritt begleitend in den Ecken oder in friesartiger Anordnung neben der Figur auf zuweilen macht es in Verbindung mit Schrift allein den Schmuck der Platten aus(Schmarſow, Prenzlau Marienkirche). In dieſer Art er­hält ſich die Ausbildung noch bis ins Rokoko(Zernikom).

Die Steinepitaphien beginnen mit zwei im Aufbau ſehr verſchiedenen von 1588(Prenzlau Marienkirche) und einem von 1605 zu Werbelow. Noch ſchwaͤcher vertreten ſind die ſpaͤteren Zeiten, das 17. Jahrhundert zweimal durch einen Aufbau uͤber einer Sarkophagform, in Schmarſow mit obeliskenartiger Endigung, in Prenzlau(Marienkirche) mit architektoniſch abgedeckter Schrifttafel. Außerlich einem Epitaph aͤhnlich ausgeſtattet ſind die Gedenktafeln fuͤr Prinz Ludwig von Heſſen in zierlichen Rokokoformen(Prenzlau Muſeum).

Spaͤrlich vertreten find die hölzernen Renaiſſanceepitaphien mit architek­toniſchem Aufbau durch das von Luͤbbenow(1596). Haͤufiger find die von Waffen und Trophäen in wilder Anordnung umgebenen Wappentafeln aus der Zeit um 1700(Dame­row, Malchow, Kutzerow, Zuͤſedom). Von weſentlich beſſerem Geſchmack ſind dagegen die von Akanthusranken umrahmten beiden Epitaphien zu Goritz, das eine von architek­toniſchem Aufbau, das andere in Wappenform.

Im Anſchluß an die Epitaphien ſeien die Reſte von Relief darſtellungen aus der heiligen Geſchichte erwaͤhnt, welche die Jakobikirche in Prenzlau als einzige Über­reſte ihres Renaiſſancealtars von 1596 bewahrt. Die figuͤrlichen Holzſchnitzereien der Altaͤre find bereits oben angeführt. Freiſtehende, von Altaͤren ſtammende Holzfiguren find nur wenige erhalten, die beſten aus der Barockzeit in Schönermark, von geringerem Wert die ſpaͤtgotiſchen in Dedelow ſowie der Kruzifixus in Prenzlau bei Pfarrer Ohle und der kleine in Schwaneberg.

Malerei.

Von mittelalterlichen Wandmalereien iſt die wichtigſte der Reſt eines Juͤngſten Gerichts aus dem 14. Jahrhundert in der ehemaligen Ratsſtube des Prenzlauer Rathauſes. Unbedeutende Reſte finden ſich im Refektorium des ehemaligen Dominikaner­kloſters zu Prenzlau ſowie in Nieden und Dedelow.

Beſſer iſt die ſpaͤtmittelalterliche Altarmalerei vertreten durch ein Stück von hervorragender Bedeutung, naͤmlich den Altar der Marienkirche zu Prenzlau. Außerdem find zu nennen die Gemälde von 1616 auf der Rückſeite des Guͤſtower Altars.

Unter den Tafelmalereien beſitzt das Epitaphgemaͤlde der Stadt Prenzlau in der dortigen Dominikanerkirche aus dem 17. Jahrhundert nur geringen kuͤnſtleriſchen wie topographiſchen Wert. Tafelbilder, deren Gegenſtaͤnde aus der heiligen Geſchichte entnommen ſind, finden ſich in Wolfshagen, Guͤſtow und Schoͤnermark. Sie vertreten deutſche, italieniſche und flaͤmiſche Schulen. Am bedeutendſten ſind die der letzteren, eine Kreuzigung von etwa 1550 und eine Anbetung der Könige von etwa 1530, beide in Schöͤnermark. Die Porträts, welche mit dem der Gräfin Aſſeburg in der Marienkirche zu Prenzlau beginnen, beſitzen ihre vorzuͤglichſten Vertreter in den Graffſchen Bildern zu

Menkin.