Battin— Baumgarten.
Ein Kelch, ſilbervergoldet, 2 em hoch. Der Fuß ſechsteilig, noch gotiſcher Art, auf den ſechs Seiten eingraviert in roͤmiſchen Majuskeln die Namen mehrerer bürgerlicher Stifter, ein adliges Wappen und figuͤrliche Darſtellungen, nämlich: 1) Anbetung der Koͤnige, 2) Chriſtus am Kreuz, 3) Auferſtehung Chriſti. Der ſtarke, faſt runde Knauf iſt noch mit quadratiſchen Zapfen mit den üblichen Buchſtaben beſetzt und haͤlt ſo im Charakter die Mitte zwiſchen Gotik und Barock. Auch die Kuppa neigt ſchon zu bauchiger Form.
Zwei Glocken, 77 und 59 em Durchm., beide von F. Thiele, Berlin, 1743.
Im Zuge der Friedhofsmauer des 18. Jahrh. mehrere gemauerte und verputzte Eingangstuͤren, unter denen ſich das Tor im Norden durch einen geſchweiften Aufſatz auszeichnet.
Baumgarten.
Baumgarten,. 7° km nordoͤſtlich von Prenzlau. Gem. 139, Gut 154 Einw. Gem. 318 ha, Gut 427 ha.
Zur Zeit der deutſchen Koloniſation wurde laut Urkunde Herzogs Barnim von 24. IV. 1240 die Feldmark ſehr reichlich, nämlich mit 70 Hufen, ausgeſtattet. Über die hier beguͤterten Ritter Schernekow u. a. ſowie die von 3 Hufen an das Prenzlauer Nonnenkloſter zu leiſtenden Abgaben unterrichten das um 1375 entſtandene Landbuch Kaiſer Karls IV. ſowie auch Urkunden der Markgrafen Ludwig und Otto von 1328 und 1364 und eine Urkunde von 1346. Ein im Dorf belegener Werder, dar nu up fit Dordenſteen“, wurde 1384 von„Bernd Schernecow, Knape, wonaftich tu Bomgarde“, dem Prenzlauer Bürger Neggelin verkauft. Im 15. Jahrhundert folgten auf die Schernekow die Pful, dann die Sydow, Arnim und die zu Bruͤſſow beg üuͤterten Ramin. Buſſo von Ramin, Herzoglich Pom- Abb. J. Baumgarten. Kirche von N. W merſcher Rat, beſaß um 1600 die Güter Daumgarten, Carmzow und Schenkenberg.— Der 30 iaͤhrige Krieg und der Schwedeneinfall von 1675 brachten entſetzliche Verwuͤſtungen mit ſich; 1687 ſtellten kurfuͤ rſtliche Kommiſſare feſt, daß die 12 Bauernguͤter ‚zumeiſt wuͤſte“ geworden waren. Auf die Ramin waren um dieſe Zeit bereits die Köppen gefolgt, an deren Stelle um 1700 Geheimrat von Klein— ſorge trat. In der Folgezeit wechſelte der Beſitz haufig. Die Bauernguͤter wurden im Verlauf des 18. Jahrhunderts beſetzt, ſo daß das Dorf um 1800 wieder 12 Ganzbauern zaͤhlte; im Verlauf des 19. Jahrhunderts trat freilich wieder ein Ruͤckgang ein.
Einer Urkunde von 1304 zufolge beſtaͤtigten die Askaniſchen Markgrafen dem MariaMagdalenen-Kloſter zu Prenzlau den Beſitz der Kirchen von Baumgarten und Schenken—