8 Baumgarten— Beenz.
berg. Das 1675 zerftörte Gotteshaus lag noch 1687 wuͤſt, wurde aber bald darauf wieder aufgebaut. Tochterkirchen befinden ſich zu Schenkenberg und Tornow Gergl. Matrikel von 1600). Das Patronat iſt mit dem Rittergut verbunden.
Die Kirche iſt ein mittelalterlicher Feldſteinbau in Rechteckform mit gleichbreit angelegtem Weſtturm, der ſich nach dem Schiff in einem breiten Spitzbogen oͤffnete. Ein Sockel fehlt; das alte Geſims iſt nicht mehr vorhanden. Die Fenſter wurden in der Barockzeit ſaͤmtlich bedeutend verbreitert. Das mittlere der drei oͤſtlichen, auf der Innenſeite vermauert, liegt nach außen noch frei; der am Zuſammenſchnitt der Gewaͤndeſchraͤgen noch erhaltene Eichenrahmen iſt indes nicht der urſpruͤngliche, vielmehr war das Fenſter anfänglich noch ſchmaͤler als es jetzt erſcheint. Von den Portalen liegen eines an der Weft-, zwei an der Nordſeite; ihre Gewaͤnde ſind abgeſtuft, ihre inneren Niſchen im flachen Dreieck geſchloſſen. Die Decke iſt gerade mit ſichtbaren Balken, der Dachſtuhl aus dem 18. Jahrhundert. Der verbretterte Turmaufbau(Abb. 7) trägt über dem geſchweiften Dach eine offene Laterne mit geſchweifter Spitze(Jahreszahl in der Wetterfahne: 1709). Am Oſtende der Nordſeite ein Vorbau, der fruͤher als Sakriſtei diente und von der Kirche aus zugänglich war; jetzt iſt fein Fußboden erheblich tiefer gelegt und der Naum als Gruft von Oſten zugänglich gemacht.
Barocker, weiß uͤberſtrichener Kanzelaltar mit ſymmetriſcher Treppenanlage und den allegoriſchen Figuren von Glaube und Liebe neben der Kanzel ſowie zwei größeren am Beginn der Treppenlaͤufe, darſtellend das Geſetz und das Evangelium; die Altarſchran— ken mit toskaniſchen Saͤulchen.
Die beiden Ge ftühle im Norden und Süden des Altars haben eine zierliche Be kroͤnung in Rokokoformen. Das Gemeindeg'eſtühl iſt durch Arkaden belebt und mit Saͤulchen, wie an den Altarſchranken, beſetzt.
Barocke Schnitzereien zeigt der weit vor die Orgelempore vorſpringende Kinder chor an feiner Bruͤſtung.
Der Kronleuchter enthaͤlt nur noch in ſeinem Schaft den Reſt eines Meſſingkronleuchters aus dem 17. Jahrhundert.
Ein größerer Zinnkelch mit etwas ſteif profilierter Kuppa, von 1810.
Die große Glocke, 8 em Durchm. iſt 1733 von M. Begun in Prenzlau gegoſſen.
Beenz.
Beenz, 11 km ſuͤdweſtlich von Prenzlau. Gem. 410 Einw., 470 ha.
Im Dorfe ſaß etwa vom 13. Jahrhundert an das Geſchlecht derer von Bentz, die in dem benachbarten Hindenburg ihre Stammburg hatten. Die erſten ausfuͤhrlichen Nachrichten verdanken wir dem Landbuch Kaiſer Karls IV. von etwa 1375. Damals waren die 40 Hufen der Feldmark noch von Bauern beſtellt und entrichteten außer an„Heydenricke von Benz“ auch an die Holtzendorff und Manteuffel ſowie an Prenzlauer Bürger Abgaben. Das in vielfache Fehden mit Prenzlau verſtrickt geweſene Geſchlecht der Benz erloſch bereits um 1460. Hierauf belehnte Kurfuͤrſt Friedrich II. durch Urkunde vom