Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Blindow Blumenhagen. 15 üblichen Darſtellungen(unten: Abendmahl, Mitte: Kreuzigung, oben: Auferſtehung geſchmuͤckt.

Die Kanzel, in der Form dem Altar entſprechend, entſtammt wohl der gleichen Zeit.

Die Taufe(Abb. 14) iſt ein in der Gegend ſeltenes Stuͤck ein Sand­ſteintaufkeſſel, etwa aus dem 14. Jahrh., in Dreipaßform, der mit Maßwerkformen und gebuckelten Blaͤttern verziert iſt; der Fuß ſteckt zum Teil im Boden. Ihr geg enwaͤrtiger Standort, nahe der Kanzel­treppe an der Suͤdwand der Kirche, iſt nicht als der urſpruͤngliche anzuſehen.

Das geſamte Geſtühl der Kirche iſt in einfachen, aber guten Renaiſſan ce= formen gehalten.

Eine ſehr einfache Empore zieht ſich auf der ganzen Suͤdſeite hin.

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Meſſinggetriebenes Taufbecken, mit der Verkuͤndigung in Grunde, 1677 Abb. 14. Blindow. Taufſtein. geſtiftet.

Ein huͤbſcher alter Kronleuchter aus Meſſing fuͤr ſechs Kerzen mit großer Birnform am unteren Ende und Doppeladler am oberen(Abb. 15).

Blumenhagen.

Blumenhagen, 9 km oſtnordoͤſtlich von Strasburg. Gem. 222, Gut 310 Einw., Gem. 413 ha, Gut 510 ha.

Das Dorf verdankt feinen deutſchen Namen und die Ausſtattung mit einer Feld mark von 62 Hufen dem Zeitalter der deutſchen Koloniſation. Von altersher waren hier die Arnim beguͤtert; im Landbuch Kaiſer Karls IV. von 1375 wird z. B.Janeke de Arnen als Beſitzer eines Freihofes mit 6 Hufen genannt. In dem Lehnsbrief des Kurfuͤrſten Friedrich II. von 1441 für die Arnim werden als Objekt der Belehnung 50, freilich wuͤſt gewordene Hufen(die ligen alle wuſte aufgefuͤhrt. Der Matrikel von 1600 zufolge hatten die Arnim auch das Patronat. Nach dem 30 jährigen Kriege ſetzten ſich hier die Stettiner Bürger Meyer feſt ſowie als Gutsherren die von Neckern. Furchtbar waren die Verwuͤſtungen durch den Krieg; denn laut Protokoll von 1688 gab es vor­dem 25Pauern, nachher nur noch 7; die 10 Koſſaͤtenhoͤfe waren ſogar alle wuͤſt ge worden. Auch die Pfarre lagwuͤſte, und die Kirche wurde von Großen Luckow aus kurieret! Im 18. Jahrh. baute man die Kirche wieder auf und beſetzte die