18 Blumenhagen— Brießig vielleicht mit der Beſtimmung für figürliche Wandgemaͤlde. Auch der gefaſte Sockel und der in Granit gearbeitete Anlauf fuͤr das hoͤlzerne Hauptg eſims zeugen von der Liebe und Sorg falt, die man an das Gotteshaus wendete..
Die tonnengewoͤlbte Sakriſtei am Oſtende der Nordſeite iſt anſcheinend urſpruͤnglich.
Der Turm wurde zuſammen mit dem Dachſtuhl der Kirche im Jahre 1840 das Opfer eines Brandes, der namentlich ſeine oberen Teile vernichtete. Erſt nachdem er etwa fuͤnfzig Jahre unausgebaut gelegen hatte, kam es zur Herſtellung einer neuen Spitze mit achteckig em Helm.
Der gerade uͤberdeckte Innenraum der urſpruͤnglich durch eine breite und hohe Spitzbogenoͤffnung fuͤr den Eintretenden laͤng er als jetzt, wo eine Orgelempore den
Ausſtattung iſt von der einfachſten Art. Die Kanzel ſteht inmitten der Oſtwand
Kirche war mit dem Turmhaus verbunden und wirkte dadurch Weſtteil einnimmt. Seine
getrennt von der ganz ſchlichten Menſa.
Brietzig.
Brietzig, 10“ km oſtſüͤdoͤſtlich von Strasburg. Gem. Gem. 538 ha, Gut 360 ha.
Die erſten genauen Nachrichten über„Bryſeke,“ auch„Briske“ geſchrieben, bietet das um 1375 niedergeſchriebene Landbuch Kaiſer Karls IV. Das Dorf, deſſen Feldmark 52 Hufen umfaßte, war damals den Herzoͤgen von Pommern verpfaͤndet. Entſprechend der Guͤte des Bodens hatte jede Hufe je 6—! Scheffel Weizen, Gerſte, über= Wiſpel Hafer und Roggen, dazu noch viele Schillinge zu entrichten. Die Briſeke und Ketelhake ſowie Altaͤre in Torgelow und„Poſewalk“ beſaßen die verſchiedenen Gerechtſame. Um das Jahr 1535 wurde dem Otto Ketelhake durch den Kurfuͤrſten von Brandenburg der Lehn beſitz des geſamten Dorfes„Brytzk a. d. Oker“ beſtaͤtigt. In der Zeit nach dem 30 jährigen Kriege ſaßen hier die Arnim und Raven, um 1688 die Berner und Broͤcker. Im Beſitz des Ritterguts trat in der Folgezeit häufiger Wechſel ein. Um 1800 zaͤhlten Dorf und Gut 12 Ganzbauern, 14 Einlieger, insgeſamt 235 Einwohner.— Die Kirche war der Matrikel von 1600 zufolge eine Mutterkirche mit einer Tochter in Nieden. Spaͤter wurde ſie ſelbſt Tochter von Papendorf. Patron iſt der Nittergutsbeſitzer.
Die Kirche iſt ein einfacher Feldſteinbau von rechteckiger Grundform aus dem 13. Jahrhundert. Die Fenſter zeigen nur noch zum Teil die urſpruͤngliche Spitzbogenform, vor allem die der Oſtſeite, über denen der Giebel durch einige Blenden gegliedert iſt. Von den alten Portalen iſt nur noch eine Spur an der Nordſeite erhalten. Die Decke iſt gerade mit viertelkreisförmigen Anlaͤufen an den Langſeiten, wie ſie im 18. Jahrh. hier vielfach entſtanden. Der Dachſtuhl iſt(nach Beckmanns Nachl.) von 1729. Die ganze Weſtſeite iſt durch einen neuen, 1865 vorgebauten Turm verändert. An das Oſtende der Suͤdſeite lehnt ſich ein tonneng ewoͤlbter Gruftbau.
Einfacher barocker Kanzelaltar von 1733(Beckmanns Nachl.) mit korinthiſchen Saulen zu beiden Seiten und ebenſolchen kleineren Maßſtabs an der Kanzelkufe. Das Ganze iſt in Braun mit Gold bemalt.
201, Gut 143 Einw.,