Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Spitzbögen folgt und deren Vorſprung zwiſchen dieſen durch Konſolen unterſtuͤtzt wird (vgl. Strasburg und Fuͤrſtenwerder). Auch das Giebeldreieck iſt durch Blenden belebt, die mit einem Augenfenſter zu einer Gruppe zuſammer gefaßt ſind.

ungleich ſind die Fenſter der Langſeiten. Die urſpruͤnglichen einfachen Spitzbogen­fenſter der Nordſeite ſind durch neuere größere verdrängt, unter Beibehaltung von jedes mal einer Feldſteinkante; nur an der Nordſeite des Turmes erſcheint noch die Kante des älteren vermauerten Fenſters neben dem jetzigen. Die Suͤdſeite iſt als Schauſeite be handelt, ihre Fenſter im Oſt⸗ und Weſtteile find mit Backſteinkanten von verſchiedener Form verſehen. Die öͤſtlichen Fenſter, an Zahl drei, ſtehen einzeln und ſind von Blenden mit abgerundeten Kanten umrahmt. Die weſtlichen waren urſpruͤnglich in Gruppen zu dreien angeordnet und von breiten Spitzbogenblenden umfaßt, eine etwas reichere Gliederung, die durch ſpaͤtere Umgeſtaltung vollſtaͤndig verſchwunden und nur noch aus einzelnen Spuren zu erraten iſt; die jetzigen Fenſter ſind auch hier wie die der Nordſeite geſtaltet und im Flachbogen geſchloſſen, alt iſt nur noch eine Spitzbogenblende uͤber dem weſtlichen Suͤd portal.

Bemerkenswert find noch einige vorgeſtreckte Binderſteine als Anſatz für eine Sakriſtei, eiwa li ½em vor dem Oſtende der Nordſeite, doch iſt zweifelhaft, ob fie je zur Ausführung kam; die jetzige iſt nur ein Verſchlag unter der nördlichen der beiden Laͤngsemporen, die bis gegen den Oſtgiebel durchgeführt find.

Die gerade Balkendecke wie der Dachſtuhl[ind etwa aus der Mitte des 19. Jahrh. Urſpruͤnglich hatte die Kirche einen bis zu den Kehlbalken offenen Dachſtuhl, in welchen der Raum in halber Achteckform hineinreichte. Beweis dafuͤr ſind die Putzſpur auf der Innenſeite des Oſtgiebels und die innerhalb der halbachteckſeitigen Putzflaͤche einge­laſſene Reihe von Schalltoͤpfen von etwa 15 20 em Durchmeſſer.

Der wohl ſchon urſprunglich nach der Kirche geöffnete Turm iſt neuerdings(1836) wieder mit dem Kirchenraum verbunden und zur Aufſtellung der Orgel benutzt worden. Derſelben Zeit verdanken die oberen Turmteile ihre Entſtehung. Ihr quadratiſcher Körper iſt uͤberputzt; das ſchlichte Walmdach endigt in kurzem, achtſeitigem Helm. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1750.

Der jetzige Altar hat einen niedrigen gotiſierenden Aufbau. Die Kanzel, bis 1831 auf der Nordſeite(Auszug a. d. Kirchenbuch inChronik von Bruͤſſow, 19606 S. 49) ſteht jetzt inmitten der Oſtſeite, getrennt vom Altar und iſt mit dieſem etwa gleichzeitig.

Der Aufbau des ehemaligen Barockaltars(Abb. 19), 1714 von Roſen berger,Bildſchnitzer in Stettin, gefertigt(Chronik S. 24), befinde n ſich jetzt im Prenzlauer Muſeum. Die große mittlere Hauptdarſtellung fehlt, ebenſo die beiden fie flankierenden Säulen. Im oberen Aufſatz ein Relief der Grablegung, im Sockel Darſtellung des Abendmahls. Seitwaͤrts auf geſchnitzten Konſolen Melchiſedek und Moſes.

Die drei Bronzekronleuchter, von denen einer das Empiremotiv einer flachen Glasſchale zeigt, die beiden andern noch Nokokoformen aufweiſen, gehören der erſten Halfte des 19. Jahrh. an.

Kelch, Silber, ganz vergoldet, 21 em hoch, im ganzen noch von gotiſchem Cha rakter, obwohl erſt 1691 geſtiftet(Abb. 20). Der Fuß in Sechspaßform mit dem ein­

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