Oraſſow. 25
gravierten Wappen der Stifter(v. Ramin) und einem Kruzifixus in Relief der groͤßer als gewoͤhnlich; am Kopfende des Kreuzes zwei kleine Engel. Der Knauf mit durchbrochenem Maßwerk, Zapfen und Roſetten verziert. Die Kuppa nicht mehr gotiſch, ſondern bauchig breit; an ihrem oberen Rande zwei kleine Wappen als Marken, in dem einen:„P“ in dem anderen„IX.“ Auf der Unterſeite das Berliner Beſchau zeichen, links davon:„Otto Nikola“, rechts Adler in Oval.
Vier Glocken. Die große, 122 m Durchm., von J. F. Thiele, 1778; die zweite, 1,02 m Durchm., 1730 von Joh. Heinr. Schmidt; die dritte, 78 em Durchm., 1751 von Joh. Heinr. Scheel; die vierte 46 em Durchm., 1609 von Meiſter „R. K.“(Rudolf Klaſſen) mit ſeinem Gießerzeichen.
Befeſtigung. Reſte der alten Stadtmauer aus Feldſtein finden ſich noch im Suͤdoſten, Suͤden und Suͤdweſten der Stadt in meiſt geringer Höhe(nirgends über 4 m). Man erkennt noch etwa ein halbes Dutzend Weich— haͤuſer, die in Abſtaͤnden von etwa 60 m— ungefaͤhr l½ m rechteckig vor die Mauer treten.
Vor dem ehemaligen Hauſe des Zimmermeiſters Kooſch liegt ein Grabſtein mit einer Umſchrift in fruͤhgotiſchen Ma juskeln, von welcher jetzt noch Abb. 20. Brüſſow. Kelch in der Kirche. lesbar ift:„Anno dom. Vigilia Ma.. S. A.. Do. MCCCXLVII(?)‘‘. Von der einſt im Mittelfelde eingravierten Figur iſt nichts mehr zu ſehen, vielmehr nur noch der daruͤber als Andeutung einer Niſche eingravierte Halbkreis. Der Stein ſoll aus Löcknitz ſtammen und einem Kamminer Biſchof gelten; da die Einer der Jahreszahl undeutlich find, kaͤme etwa der 1343 geſtorbene Friedrich v. Eickſtedt in Betracht.
Eine größere Anzahl älterer kunſtgewerblicher Gegenſtände bei Zimmer meiſter Ko ſoſch. U. a. eine kleine ſteinerne Su ßform(Abb. 21) für ein metallenes, an die Kleidung zu heftendes Abzeichen, beſtehend aus zwei kleinen Doppeladlern, von