32 Dauer— Dedelow.
ſpaͤter die Arnim und Holtzendorff(Landreiterbericht von 1608). Nach dem 3Z0jährigen Krieg ſetzte ſich der Kommiſſar Sebaſtian Georg von Wedel in den Beſitz des Arnimſchen Anteils. Vor dem Krieg zählte man 18 Bauern, nach dem Krieg nur noch 13, wie aus einem Reviſionsprotokoll von 1687 ſich ergibt. Auch im 18. Jahrh. hat das Dorf die alte Anzahl von Bauern nicht wieder erreicht; denn ſelbſt um 1800 gab es nur 14 Bauern, 2 Buͤdner und 4 Einlieger. Die Wedel haben auch den Holtzendorffſchen Anteil erworben einſchließlich des Patronats; ein Ritterſitz beſtand hier ſchon 1608 nicht mehr.
Die Kirche iſt ein ehemaliger Feldſteinbau, an deſſen fruͤhgotiſchen Charakter nur noch wenige Spuren erinnern, fo die beiden ſeitlichen vermauerten Spitzbogenfenſter der Oſtſeite, außerdem im Innern die Kredenzniſche und die Piszina. Die jetzigen Fenſter ſind groß, rundbogig geſchloſſen und mit Putzſtreifen umrahmt; ebenſo ſind an den Ecken der Kirche Liſenen angeputzt, die Weſtſeite iſt ganz verputzt. Von unten an flach auf ſteigende Liſenenſtreifen bezeichnen auch die Ecken des Turmes, der in einfacher vierſeitig er Laterne ſchließt. Der Turmaufbau iſt in ſeinem unteren Teile nach Beckmanns Nachl. von 1738, die Endigung nach der Jahreszahl in der Wetterfahne von 1785. Die Decke im Innern wurde neuerdings gerade verſchalt, die Empore zieht ſich von Weſten bis uͤber die Mitte der Nordſeite hin.
Den einzigen Schmuck des nuͤchtern und kalt wirkenden Innern bildet der ſchoͤne Altar(Taf. 2.) mit feinen korinthiſchen Säulen, dem reichen, flottgeſchnitzten Akanthus ornament an den Seiten, den vier Evangeliſtenfiguren, die zum Teil in dieſem Ornament, zum Teil über dem Architrav ſitzen, und den drei geſchnitzten Reliefdarſtellungen: im Haupt—teil die Himmelfahrt Chriſti, im Sockelteil das Abendmahl, im oberen Aufſatz der gen Himmel fahrende Chriſtus(1. Hälfte des 18. Jahrh.).
Kanzel an der Suͤdwand in baͤuriſchem Barock.
Barocker Taufeng el mit Muſchelſchale.
Zwei Glocken. Die große, 80 em Durchm., von Joh. Chriſt. Meyer, 1777 in Berlin gegoſſen. Die kleine, 59 em Durchm., ohne Inſchrift, am Halſe eine Anzahl kleiner Roſetten von 1½ em Durchmeſſer(ob Brakteaten?).
Dedelow.
Dedelow, 7 km nordweſtlich von Prenzlau. Gem. 59, Gut 232 Einw., Gem. 272, Gut 848 ha.
Das in reizvoller Gegend an dem munter fließenden Quillowbach liegende Dorf iſt als Gruͤndung deutſcher Koloniſten aus der Zeit um 1200 anzuſprechen. Die von Kluͤtzöow, die aus der Stargarder Gegend ſtammen und als deren erſter„Heydenricus de Klutzzouue“ in einer Urkunde des Poreweuuuu8weuru⏑υú́ꝙáBuuNvuird,1, waren in dem 1321 urk. genannten Ort beguͤtert. Aus dem Landbuch Karls IV. ergibt ſich, daß die Gemarkung 62 Hufen umfaßt. Jede hatte u. a. als Zehnt je 9 Scheffel Weizen, Hafer, Roggen und Gerſte an Hans Klutzſow zu entrichten. Der Pfarrer hatte 3 Hufen, von denen er 2 ſelbſt bewirtſchaftete.— 1479 erſcheinen Albrecht, Ludeke und Alreth von Kluͤtzow als „wohnhaftige to Dedelow“. Mehreren Lehnbriefen z. B. von 1440, 1486, 1499 zu
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