Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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3 Damerow Damme Dauer. 31

v. Winterfeldt, ſowie eine Anzahl kunſtgewerblicher Gegenſtaͤnde, u. a. ein Baro ck ſchran k mit gekroͤpften Füllungen(Prenzlauer Arbeit), Tafelaufſatze(Abb. 26) und eine wertvolle Stutzuhr, Pariſer Arbeit(Taf. I).

Damme.

Damme, 11 km oͤſtlich von Prenzlau. Gem. 55, Gut 217 Einw., Gem. 190, Gut

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Am 5. April 1354 wird Damme zugleich mit Carmzow zum erſtenmal urkundlich genannt(vgl. S. 26). Die im Nachbardorfe Eickſtedt beguͤterten Eickſtedt waren hier von Alters her angeſeſſen. Nur infolge des 30jaͤhrigen Krieges mußten ſie zeitweilig, wie aus einem Protokoll von 1688 hervorgeht, ihren Ritterſitz den von Borcke uͤberlaſſen. Auch der baͤuerliche Beſitz hatte unter dem Krieg ſehr gelitten, denn von 6 Bauernhoͤfen waren 3 und von 6 Koſſaͤtenhoͤfen 4 wuͤſt geworden; auch dieKrugſtelle war wuͤſt. Doch um 1800 zählte man bereits wieder 5 Ganz- und 3 Halbbauern. Die mit 3 Hufen von den deutſchen Koloniſten im Mittelalter ausgeſtattete Kirche war fruͤher Tochter von Wollin, jetzt von Falkenwalde; Patrone die Eickſtedt.

Die Kirche iſt ein fruͤhgotiſcher rechteckiger Feldſteinbau mit Weſtiurm von der Breite des Schiffes. Der Sockel iſt gefaſt, das Geſims zeigt eine ſteile flache Kehle aus Granit, die in neuerer Zeit durch einen dicken Rundſtab aus Backſtein darüber ergänzt wurde. An jeder Langſeite ſitzen vier ſchlanke Spitzbogenfenſter, im Oſten drei. Ein breites mehr fach abgetrepptes Granitportal findet ſich im Weſten, ein kleineres ohne Abtreppung in­mitten der Suͤdſeite; außerdem auf der Nordſeite die Spur eines vermauerten Portals. Die Decke wurde gegen Ende des 19. Jahrh. unterwaͤrts verſchalt. Der Dachſtuhl entſtammt jedenfalls der Wiederherſtellung der Kirche nach dem Brande von 1824(Ledeburſche Umfrage). Die Weſtkanten des Turmes wurden der Riſſe wegen damals ausgebeſſert und durch zwei hohe, vorſpringende Backſteinpfeiler verſtaͤrkt. Der quadratiſche Fach werkteil des Turmes am Weſtende iſt verbrettert und zur vierſeitigen Laterne eingezogen, die mit kurzem Helm bekroͤnt iſt.

Sehr hoher gotiſch gehaltener Altaraufbau von etwa 1840 50.

Dauer.

Dauer, 9,5 km nordnordweſtlich von Prenzlau. Gem. 400 Einw., Gut I Einw., Gem. 1045, Gut 97 ha.

Eine ausführliche Beſchreibung des von den deutſchen Koloniſten begründeten Dorfes Dower findet ſich im Landbuch Kaiſer Karls IV., das um 1375 zuſammengeſtellt wurde. Die Feldmark zaͤhlte 60 Hufen, von denen 3 der Kirche zugewieſen waren. Die Ritter Petze, Curd und Ghiſe Wichmannsdorf u. a. m. beſaßen Ritterhoͤfe mit Freihufen und ſtanden im Genuß von Zehnt⸗ und anderen Abgaben, die die Bauern zu leiſten hatten. Im Jahre 1447 uͤbertrug Biſchof Henning von Camin das Pfarramt zu Blindow zugleich mit dem von Dauer dem Prieſter Andreas Siſeke; das Filialverhaͤltnis zu dem Nachbardorfe hat ſich bis heute erhalten. An die Stelle der im 17. Jahrh. ausgeſtorbenen Wichmannsdorf traten