Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
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Ellingen Fahrenholz.

An ſeiner Vorderſeite ein Kreis, in welchem eine Hand gezeichnet iſt, in den Kreuzarmen je ein Kreuz, alles in gemeißelten Umrißlinien. Auf, der Ruͤckſeite ebenfalls ein Kreis, der von einem großen Kreuz durchquert iſt.

Fahrenholz.

Fahrenhol,, 5 km ſuͤdlich von Strasburg . Gut 178 Einw., Abb. 38. Ellingen. Wegekreuz. 483 ha.

Markgraf Ludwig von Brandenburg gab im Jahre 1340, wie aus einer am 25. Februar ausgeſtellten Urkunde hervorgeht, dem Nonnenkloſter Marienpforte bei Boitzenburg die Ortſchaft Kuhz im Austauſch gegen Guͤter in ‚Vornholte. Schon bald darauf wurde das geſamte Dorf wuͤſt. Ein Lehnsbrief des Kurfuͤrſten Joachim II. von 1638 bezeugt, daß die Soͤhne des Hans Fahrenholz zu Ritterland umgewandelte Bauernaͤcker unter dem Pfluge hatten; 1550 wird Asmus Fahrenholz als hier anſaͤſſig genannt. Dieſes vornehm lich zu Lubbenow beguͤterte und 1822 erloſchene Geſchlecht hielt ſich nicht lange, denn ſchon 1608 bewohnte Jürg von Blankenburg den Ritterſitz, der bald darauf an die Arnim und 1658 durch Kauf an Jakob Friedrich von Winterfeldt uͤberging. Ein Protokoll von 1687 beſagt, daß dasadlige Gehoͤftte mit einem adligen Hauſe den Winterfeldt gehoͤre. Dieſe Familie hat ſich bis heute hier behauptet. Die alte Dorfkirche liegt ſeit etwa 1400 in Truͤmmern, 1740 ließ Hans Dietlof v. Winterfeldt einen Saal zum Gottesdienſt herrichten.

Kirchenruine weſtlich vom Dorf an der Bahnſtrecke nach Guͤterberg, Reſte des Weſtteils einer Feldſteinkirche des 15. Jahrhunderts. Erhalten find insbeſondere noch Teile der Weſtfront und die übrigen Umfaſſungsmauern des Turmes, der über dem hohen Erdge­ſchoß mit einer halbrunden Tonne uüͤberwoͤlbt und durch eine hohe Spitzbogenoͤffnung mit dem Schiff verbunden war. Weitere Architekturformen ſind nicht erhalten. Das Ganze iſt mit Strauchwerk und Geſtruͤpp uͤberwuchert, ſodaß außer den genannten keine Mauer reſte mehr erkennbar ſind.

Das Gutshaus iſt ein langer einſtoͤckiger Fachwerkbau, etwa aus dem 18. Jahrhundert. Der Keller enthält noch ältere Teile aus großem Backſteinformat. Ein halbrundes Tonnen­gewoͤlbe, das etwa 8 em über Fußboden anſetzt, uͤberſpannt die ganze Breite des Hauſes zwiſchen den faſt 2 m ſtarken Mauern. Am hinteren Ende des von Oſten zugänglichen Kellers, etwa in der Mitte der Hauslaͤnge, befindet ſich ein ſchmaler fenſterloſer, in der Querachfe liegender Raum, der durch eine ebenfalls ſchmale nur ſehr niedrige Tür zu­gaͤnglich iſt und von einem Stichbogentonneng ew oͤlbe uͤberdeckt wird. Vielleicht diente er einſt als Gefaͤngnis.