84 Holzendorf.
erbreitert. Der einzige Eingang iſt eine kleine Spitzbogenpforte im Norden. Der Weſtgiebel beſteht unten aus Granit, ſein oberes, um die Mitte des 19. Jahrh. neu aufgefuͤhrtes Dreieck aus Backſtein. Der ſonſt glatte Oſigiebel hat zwei Fenſter. Die Suͤdſeite wird durch zwei, die Nordſeite durch einen großen, geboͤſchten Strebepfeiler geſtuͤtzt. Am Oſtende der letzteren beſtand urſpruͤnglich eine kleine Sakriſtei, von deren Verbindungstuͤr mit der Kirche noch die innere Niſche in Dreieckform erhalten iſt; außerdem ſtehen von ihr noch Teile der Seitenmauern, die um 1650 wohl für eine größere Gruft verlaͤngert wurden.
Im Innern der Kirche bildet die Decke jetzt ein ſegmentfoͤrmiges hoͤlzernes Tonnengewoͤlbe(Abb. 71 u. 72) mit ſtark verblichenen Kaſſettenmalereien; ſie gehoͤrt ſamt dem eichenen Dachſtuhl dem 18. Jahrh. an und entſtand vermutlich bei der Inſtandſetzung der Kirche(1743).
Der Altar(Abb.
ö ( thiſche und kleinere toskaniſck
2) mit maleriſch gruppiertem Aufbau zeigt groͤßere korinze Saulchen. Der Mittelteil, mit Abendmahl von roher Art als Hauptdarſtellung, iſt auf Konſolen vorgekroͤpft, in der Predella die Taufe Chriſti. Das Gebaͤlk wird an den Ecken von kleinen Wappen bekroͤnt, der mittlere Aufſatz von einer Sonnenglorie mit Gottesauge darin, das wohl erſt der Wied erh er ſtellung(Neupolychromierung) des Altars von 1743 entſtammt, waͤhrend im uͤbrigen der Altar wohl noch vor der erſten Haͤlfte des 17. Jahrh. angefertigt fein durfte.(Die angemalte Zahl 1505 bezieht ſich vermutlich auf den fruͤheren Altar.)
Kanzel(Abb. 72)' an der Nordwand, Renaiſſance, etwa gleichzeitig mit dem Altar, mit toskaniſchen Saͤulchen an den Ecken, in den Akanthusfuͤllungen roh gemalte Bilder der Evann geliſten.
Abb. 71. Holzendorf. Kirche. Querſchnitt. Patronatsloge in der Suͤdoſtecke,
barock, Mitte des 18. Jahrh., mit gekröͤpftem Gebaͤlk über vier korinthiſchen Säulen, deſſen eckige Verdachung an die gewiſſer Danziger Schraͤnke erinnert.
Der an die Kanzeltreppe anſchließende Pa ſtoren ſt uh in der Nordoſtecke der Kirche und ein Ge ſtühl an der Suͤdwand find vom gleichen Stile wie Altar und Kanzel, die Malerei der Fuͤllungen jedoch, ebenſo wie die an der Orgelempore, vermutlich erſt aus der Zeit um 1743.
Die ältere Taufe iſt ein kleines achteckiges Tiſchchen auf drei geſchweiften Bretterfuͤßen.
Zwei Glocken. Die große, 9l em Durchm., reich mit Ornamentfrieſen geſchmuͤckt, 1744 von C. D. Heintze; die kleine, 68 em Durchm., in Zuckerhutform ohne Inſchrift und Verzierung.
Das Gutshaus iſt ein großer aber einfacher, anſcheinend der erſten Haͤlfte des