Georg v. Wedel I(+ 1699) aufgehängt; es zeigt das Wappen dieſer Familie, von reichen, ſchwung voll bewegten Akanthusranken umgeben.
Zwei alte Glocken, 95 und 60 em Durchm., nur mit glatten Linien am Halſe, ohne Inſchrift und Verzierung.
Menkin.
Menkin, 5 kin nordoſtlich von Bruͤſſow . Gem. 130 Einw., 239 ha, Gut 160 Einw., 758 ha.
„Menkhin“, ein um 1200 von deutſchen Koloniſten auf altſlawiſchem Siedlunge⸗— boden neu gegruͤndetes Dorf, wurde 1260 zugleich mit Wollſchow von dem Markgrafen Johann von Brandenburg dem Biſchof von Kamin zum Austauſch gegen Klockow überlaſſen. Im Landbuch Kaiſer Karls IV. wird es nicht erwahnt, wohl dagegen in vielen von den Zollern ausgeſtellten Lehnsurkunden der Folgezeit. Als Herzog Joachim von Pommern am 27. Auguſt 1437 für feine Gemahlin von Brandenburg einen Leibgedingebrief ausſtellte, wird als Zeuge„pope von bock(= Buch) to menkyn“ genannt (Kurmaͤrkiſches Lehnskopialbuch). Am 2. April 1476 gab Kurfuͤrſt Albrecht Achilles denen von Buch„Menckin mit allem rechte, uthgenomen 12 Hufen“ zu Lehn; daneben hatten aber auch die Eickſtedt, Schulenburg und beſonders die Blankenburg hier Gerechtſame. Nach dem Schulenburgiſchen Erbregiſter von 1591 gehörte der vierte Teil der Ortſchaft „nach der Locknitz“, die anderen Teile dagegen dem Poppo Blanckenburg, der einen Ritterſitz und 12 Hufen hatte. Am 2. Juli 1598 kam Menkin durch Kauf von den Blanckenburg an die Eickſtedt, fo daß der lurfuͤrſtliche Landreiter 1608 berichtete:„Ein Adelſitz, es iſt Joachim von Eickſtede alda geſeſſen, und gehört ihm das gantze Dorff.“ 1623 erkaufte den Ritterſitz der kurbrandenburgiſche Kammerjunker Adam v. Winterfeldt, deſſen Vater, der Komtur Detlof, in der Prignitz beguͤtert geweſen war. Wahrend des 30 jaͤhrigen Krieges wurde Menkin zum größten Teil eing eaͤſchert, ſo daß Adam um 1638 in dem ihm gehörigen Kutzerow feinen Aufenthalt nehmen mußte. 1640 ſtarb er; erſt 1642 fand er in der neu angebauten Gruft der von ihm wiederhergeſtellten Kirche ſeine letzte Ruheſtaͤtte. Seine mit 6 Kindern zuruͤckgebliebene Witwe mußte wegen der Schwere der Zeiten das verſchuldete Gut 1650 unter Vorbehalt des Wiederkaufs dem Hamburger Patrizier Georg von Holten uͤberlaſſen. So ſtellten Furfürftliche Kommiſſare 1688 feſt:Menckien gehoͤret Theodoro von Holten alleine zu. 12 Pauern ſeint wuͤſte. Die wuͤſten Bauernaͤcker hat die Obrigkeit unterm Pfluge.“ Adams Enkel, der General Georg Lewin(1674-1724), der ſich im Spaniſchen Erbfolgekrieg und im Krieg gegen die Schweden ſehr auszeichnete, loͤſte um 1720 das Gut wieder ein, das ſeitdem feinem Geſchlechte verblieb. Hauptmann Sigismund Detlof(1705— 1764), Herr auf Menkin, Kutzerow mit Dolgen und Guͤterberg, erbaute ein neues Wohnhaus. Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts wurden die wuͤſten Hofe wieder beſetzt, ſo daß um 1800 nach Bratrings Statiſtik das Dorf mit feinen 12 Ganzbauern ſowie das Gut wiederum 227 Einwohner zaͤhlten. Die Kirche, noch 1688 ein„Unicum“, wurde ſpaͤter Tochter von Bruͤſſow und ſteht unter Winterfeldtſchem Patronat.