Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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122 NechlinNeuenfeld.

Kelch, 28 em hoch, ſilbervergoldet, mit ſechs teiligem Fuß und ſechskantigem Schaft, rundum etwas verziertem Knauf und hoher Kuppa, von 1730.

Bilder⸗Bibel von 1682 in Pergament­einband mit verzierten Bronzeſchließen.

Zwei Glocken. Die große 100 cm Durchm., von 1723, die kleine 83 am Durchm., von 1724; beide an­ſcheinend von M. Begun aus Friedland , deſſen Gießer­

. 103. Nechlin. Gießerzeichen zeichen Abb. 103 wiedergibt. des M. Begun an der kleinen Glocke.

Neuenfeld.

Neuenfeld. 8 km nordweſtnördlich von Bruͤſſow . Gut 252 Einw., 686 ha.

Eingehend wirdNyenvelt in dem Landbuch Kaiſer Karls IV. beſchrieben. Von den 40 Hufen, mit denen die Gemarkung durch die deutſchen Koloniſten ausgeſtattet worden war, gehörten 3 zur Kirche. Die auf den übrigen Hufen ruhenden Natural⸗ und Geldab­gaben bezogen damals, um 1375, Ritter wie z. B. Ludike von Berge ſowie Prenzlauer und Paſewalker Buͤrger. 1616 verkauften die v. Buch, deren Vorfahren der Kurfuͤrſt 1443 die Belehnung mit dem Dorfe erteilt hatte, ihren Beſitz an Joachim v. Winterfeldt, deſſen Nachkommen noch heute hier anſaͤſſig ſind. Die Landgemeinde, die um 1800 noch 2 Ganzbauern zählte, iſt laͤngſt im Gut aufgegangen. Die Kirche wird ſchon 1687 als Tochter von Schoͤnfeld bezeichnet.

Die Kirche iſt ein kleiner, äͤußerſt einfacher mittelalterlicher Feldſteinbau ohne be­ſondere Turmanlage; daß eine ſolche von jeher fehlte, ergibt ſich nicht nur aus dem Mangel jeglicher Spur eines Abbruchs, ſondern auch aus dem geringen Abſtand der weſtlichen Fenſter der Langſeiten von der Weſtwand nur etwa 3,90 m der fuͤr Mauer und Licht­weite eines Turmes nicht genügt hätte. Das abgeſtufte Weſtportal iſt vermauert, die Flaͤche daruͤber wird durch zwei Blenden belebt; die Spitzbogentuͤr der Suͤdſeite hat nicht einmal Gewaͤndeabſtufung. Die Fenſter, je drei an jeder der drei Seiten, ſind ſchmal und ſpitzbogig geſchloſſen. Das Geſims iſt in Bacſtein erneuert. Aus neuerer Zeit ſind auch die gerade unverſchalte Balkendecke und der Dachſtuhl. Der jetzige Turmaufbau auf dem Weſtende, aus Holz mit Blechverkleidung in romaniſierenden Formen, iſt von 1869(Jahreszahl in der Wetterfahne). Annaͤhernd in der Mitte der Nordſeite befindet ſich ein Gruftanbau.

Kanzelaltar in ſchlichten Renaiſſan ceformen des 17. Jahrhunderts.

Zwei Paar Zinnleuch ter, von denen die älteren von 1616 ſich durch ihre ge­drungene Form auszeichnen.

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