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bogenniſche im Innern mit ſchraͤger Laibung in Höhe der ehemaligen Fenſter ſowie Reſte einer von ihr umſchloſſenen Malerei, welche den hl. Georg im Kampfe mit dem Drachen darſtellt.
Reich und ſchoͤn, ſowie im alten Sinne gut wiederhergeſtellt, find die Hauptausſtattungsgeg enſtaͤnde der Kirche.
Der prächtig und zierlich in edlen Spaͤtrengiſſanceformen und vorzuͤglichen Verhaͤltniſſen aufgebaute Altaraufſatz(Abb. 108) zeigt die Häufige Teilung nach der Höhe in drei Hauptteile. Der predellenartige Unterſatz enthaͤlt im Mittelfeld ein Relief des hl. Abendmahls und auf den beiden Seiten Petrus und den faͤlſchlich mit Hammer ſtatt Schwert wiederhergeſtellten Paulus. Der mittlere Hauptteil umſchließt zwiſchen reicher Saͤulen architektur eine Kreuzigung, bei der Chriſtus als Sieger uͤber Tod und Teufel dargeſtellt iſt, welche beide in Feſſeln geſchlagen am Fuße des Kreuzes liegen. Die beiden andern Szenen rechts und links entſprechen den herkoͤmmlichen bei GolgathaDarſtellungen. In den kleineren Niſchen darunter und in den Seitenteilen die chriſtlichen Tugenden; in der mittleren Niſche des oberen Aufſatzes die Übergabe der Welt— herrſchaft an Chriſtus. Stehen auch die figuͤrlichen Schnitzereien nicht auf der gleichen Höhe wie der vorzuͤglich gelungene Geſamtentwurf, ſo iſt doch das Ganze als das Werk einer ſehr tuͤchtig en Schnitzwerkſtatt zu bezeichnen. Laut Inſchrift ent
Abb. 110. Nieden. Kronleuchter in der Kirche. ſtand es 1618 und wurde 1731 zum
erſten Male wiederhergeſtellt.
Die um 1710(Beckmanns Nachl.) entſtandene Kanzel(Abb. 109), welche fuͤr ſich an der Nordwand ſteht, erinnert in ihrer reichen barocken Ausſchmuͤckung mit gewundenen Säulen und flottem Akanthusornament an die zu Bandelow(S. 5), der Akanthus be ſonders an den Altar zu Schmarſow(S. 305). An den fuͤnf Seiten der Kufe ſtehen die Figuren Chriſti und der Evangeliſten(z. T. erneuert). Den Schalldeckel kroͤnt auch hier eine Chriſtusfigur. Die Reliefs an den Treppenwangen ſtellen das Opfer Iſaaks und die Aufrichtung der ehernen Schlange dar; uͤber der Tuͤr zur Kanzeltreppe zwiſchen reichem Akanthusornament das Winterfeldtſche Wappen.
Nicht ganz ſo reich iſt das Ge ſtuühl zu beiden Seiten des Altars an der Suͤd⸗ und Nordwand ausgeſtattet, von denen jenes in den Malereien der Ruͤckwand die ſieben Bitten, dieſes die vier Evangeliſten enthaͤlt.