Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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180 Prenzlau Marienkirche : Bau geſchichte).

Die ganze Konſtruktion des Bauwerks iſt ein wenig aͤngſtlich mit etwas übermäßigem Aufwand an Mauerwerk hergeſtellt. Insbeſondere gerieten die Strebepfeiler mit zwei Stein Breite zu kraͤftig im Verhaͤltnis zu den ſchmalen Polygonſeiten dazwiſch en; ſie behalten trotz eines kleinen Abſatzes bis obenhin faſt ihren vollen Kubus bei und ſollten wohl fialenartig uͤber das Hauptgeſims hinausſchießen. Der aus Vierpaͤſſen gebildete Maßwerkfries des Hauptgeſimſes iſt noch nicht eingebettet, ſondern auf kleine Konſoͤlchen geſetzt, wie wir es u. a. am hinteren Giebel des Neuſtaͤdter Rathauſes zu Brandenburg finden. Über die urſpruͤngliche Dachausbildung ſowie die Geſtaltung

des ehemaligen Weſtgiebels fehlt jeder Anhalt.

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Abb. 148. Prenzlau. Marienkirche. Grundriß der Margaretenkapelle und ehem. Chriſtophskapelle.

Sicher bald nach Fertigſtellung des Chores, alſo vielleicht um 1330, faßte man den Plan, die ſchon beſtehende kleine Friedhofskapelle durch einen, die ganze Suͤdſeite des Chores begleitenden und die Breite bis zur Kapelle meſſenden Anbau mit jener zu verbinden. Daß er nicht gleichzeitig mit der Kirche ausgefuͤhrt wurde, dafür lieg en zahl­reiche Belege vor, nicht nur in den Strebepfeilern(Abb. 150), ſondern auch in dem überall herumgefuͤhrten Sockelprofil, den Spuren der ehemaligen Sakriſteifenſter uſw. Der Zweck der hier geſchaffenen Raͤume war ein dreifacher: im Oſten eine dem hl. Chriſtoph gewidmete Kapelle, an welche ſich weſtlich eine Leichenhalle ſchloß, und im Weſten vor dem reichgegliederten Portal des Chores eine groͤßere Vorhalle; die beiden größeren äußeren Raume erhielten zur Breite je einen ganzen Zwiſchenraum zwiſchen zwei benachbarten Strebepfeilern, der mittlere, die Leichenhalle, wurde

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