Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Prenzlau (Sabinenkirche). 223

welche die Krone ſtiftete; im gleichen Sinne wurde der oben einſt befindliche Doppel­adler durch einen Schwan erſetzt. Die barocken Kerzenarme nicht vom gleichen Stilcharakter wie der mittlere Schaft; ebenſo auch die oberen, in Pferdekoͤpfen mit Fiſchſchwanz endigenden Verzierungsarme, welche noch dem Anfang des 18. Jahr hunderts entſprechen.

Eine zweite Bronzekrone von neueren und einfacheren Formen.

Ein Vortragekreuz(Tafel 29), das aus dem Kloſter in die Sabinenkirche gekommen war, befindet ſich jetzt im Maͤrkiſchen Muſeum in Berlin . Es iſt aus Kupfer, vergoldet, 48 em hoch(ohne den Rohranſatz), 39 em breit, 4 em dick. Inmitten und an den blattfoͤrmigen Enden der Kreuzarme ſind waſſerhelle Kriſtalle angebracht, unter denen ſich Pergamentblaͤttchen befinden, auf deren einem nach Prüfer, Archiv für kirchliche Baukunſt, II S. 24 die Worte:de sepulcro domini lignum(Holz vom

Abb. 200. Prenzlau. Sabinenkirche. Oblatenbüchſe.

Grabe des Herrn) ſtanden; die Reliquien ſelbſt befanden ſich im Mittelteil des Kreuzes, der einen flachen Kaſten bildet, deſſen Deckel auf der Ruͤckſeite durch Loͤſen von vier Stiften zu oͤffnen iſt. Die Vorderſeite iſt mit Gravierungen, teils Schrift, teils Ornament, und mit vier Reliefrundſchildchen verſehen. Die Schrift iſt auf den vier Armen derartig verteilt, daß man die Buchſtaben abwechſelnd im Kreiſe herum leſen muß und lautet:got helf(nicht: here got, wie Prüfer a. a. O. las). Die Rund ſchildchen enthalten die Darſtellungen der Verkuͤndigung, Geburt, Kreuzigung und Kreuztragung. Sie aͤhneln durchaus den runden Zierſchildchen, wie ſie ſich haͤufig an Glocken finden, find auch wie dort zum Teil mit Perlſchnur umrahmt. Auch die eins gravierte Schrift findet einige Analogien an gewiſſen Glocken der Zeit um 1500. An den Zapfen des unteren Endes die Buchſtaben:jhesus.

Taufktkanne in geſchweifter Form aus Zinn von 1864.