Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Prenzlau ( Dominifanerkloſter: Kirche, Baugeſchichte). 8285

tunrum; am langen Felde unterann eine Kreuzigung sgruppe in Relief, etwa 10 em hoch und breit, daruͤber die Buchſtaben:inri. Die kleine, 83 em Durch­meſſer, ebenfalls mit der Jahreszahl 1482 und der Inſchriftane. maria. graria. plena. Nach Beckmann Nachlaß) wurden beide Glocken in dem angegebenen Jahr von Hans Ruͤle gegoſſen.

Im Suͤden der Kirche, dicht am Ufer des Sees, lag das Maria⸗Magdalenen­Kloſter. Über die genauere Lage feiner einzelnen Gebäude fehlen alle Nachrichten, ſodaß man in dieſer Beziehung lediglich auf die in Abb. 198 wiedergegebene duͤrftige Planſkizze aus dem Jahr 1754 ang ewieſen iſt.

Dominikanerkloſter.

Das Kloſter(jetzt ſtaͤdtiſch es Krankenhaus) liegt am Suͤdende der alten Stadt auf einem Gelaͤnde, das ihm einſt von dem Markgrafen zu ſeiner Gruͤndung uͤbereignet worden war, am Ende der Hauptſtraße, nahe bei der aͤlteſten Pfarrkirche. Die ſůdlich e Begrenzung ſeiner Gebaͤudegruppe bildet der an der Stadtmauer ſich hinziehende Uckerwieck. Die ehemalig en Klauſurgebaͤude liegen im Süden der Kirche, oſtwaͤrts da­von lagen ein groͤßerer Okonomiehof, der ſich faſt bis an die Steinſtraße erſtreckte, im Weſten hingegen beſtanden ausgedehnte Gaͤrten, die ſich am ſanften Abhang des Sternbergs hinabzog en(Lageplan Tafel 30.

Kirche(etzt Nikolaikirche ).

Die turmloſe dreiſchiffige Hallenkirche mit einem Langhauſe von ſechs Joch Laͤnge und ziemlich kurzem, einſchiffigem, in'ſs geſchloſſenem Chor, der von jenem wahrſcheinlich einſt durch einen Lettner getrennt war, iſt ein reiner Backſteinbau von edlen Verhaͤltniſſen des Innenraumes. Der einzige Anbau iſt die Sakriſtei in der ſuͤdlichen Ecke von Chor und Schiff(Abb. 202 und Tafel 30.

Baugeſchichte. Erſte Bauzeit. Die Kirche wurde nach mehreren, an der Nord⸗ und Suͤd­ſeite des Chores innen angemalten Inſchriften i. J. 1275 begonnen, nachdem die etwa neun Jahre vorher nach Prenzlau gekommenen Dominikaner ihre Rechte bei der

) An der Nordſeite:Anno dni 1275 nonas Maii fundata est ecclesia ista in honorem Sancti crucis, Anno dni 1343 in die beati Gregorii Papae cösecrata est ecolles ſia etsumu, altare in honorè. 8. Crucis. triũ. regü, S. Martini Episcop. et dec. Millia Militum factum A5. dni. 1275. 4 nonas Junii Fratres praedicatores ad volunta tem Domorüm. Marchionũ et cösulum civitatis renuncia vert juri suo q. in ecolia Sancti Nicolai habuerũt et P. eo locũ istũ recepũt. ac in eodè ocoles iam et claStrum aedificare coeperunt. An der Südſeite: AS dni 1281. 4 idus septemb. obiit Marchio Johann. fundator istius con ven tus. As dri 1287. 5. idus Sept. obiit Dna uxor Marchionis Johannis Praedicti, quae dedit nobis ortü. dnhi 1396 1. nona decem̃ b. obiit Herman Jago. praefectus hujus civitatis sincerus fratrü fautor et amicus sepultus hic sub läpade quae in ejus memoriam iugitur debet ardere et omni die in summo altare pro ejus memoria missa non debet deficere. Dieſe jetzt durchgehends in Majuskeln , früher in Minuskeln geſchriebenen Inſchriften ſind im Laufe der Zeiten mehrmals erneuert worden. Die dabei offenſichtlich untergelaufenen Schreib: fehler ſind hier berichtigt, was geſchehen konnte, da der Sinn an keiner Stelle zweifelhaft if(vgl. Adler S. 86; G. Müller,Die Dominikanerklöſter der Mark Brdbg. S. 81 ff..

Kunſtdentm. d. Prov. Brbbg. 1II. 1. Prenzlau . 15