torium abgetrennt war und vielleicht fuͤr dieſes wie fuͤr jenes als Geſchirrkammer gedient hat. Dadurch wuͤrde der eben erwaͤhnte Tiſch die Bedeutung einer Kredenz erhalten, eine Deutung, die noch durch folgenden beſonderen Umſtand eine Unterſtuͤtzung findet. Es iſt naͤmlich gerade unter dieſem Suͤdende des Refektoriums der oben erwaͤhnte kleine Kellerraum angelegt. Er zeigt in ſeinem Stichbogentonnengewoͤlbe in annaͤhernd gleichmaͤßiger Verteilung unterwaͤrts durch Auskragung ausgeſparte, oben kreisrund endigende Öffnungen, die im Fußboden des Refektoriums muͤndeten, und zwar genau vor der Zwillingsniſche, und allem Anſchein nach fuͤr eine Hebevorrichtung beſtimmt waren, zur unmittelbaren Beförderung der Getraͤnke aus den darunter gelagerten Faͤſſern nach der daruͤberſtehenden Kredenz.
Nördlich ſchließt ſich die zum Refektorium gehörige Küche an, die mit ihm noch heute mittels einer Durchreiche verbunden iſt. Ihre Fenſter ſind leider bei der juͤngſten Erneuerung unndͤtigerweiſe ihrer alten Boͤgen beraubt worden. Der zweiachſige Raum kennzeichnet feinen Zweck außerdem durch eine bedeutende alte Rauchfang— anlage in der Nordoſtecke. Die vielleicht einſt vorhandenen Gewoͤlbe fehlen heute. Noͤrdlich benachbart iſt ein kleiner mit unprofilierten breiten Kreuzrippen gewoͤlbter Vorratsraum, der noch jetzt ebenſo wie die Kuͤche ſeiner alten Beſtimmung dient.
Die nordwaͤrts anſchließenden Räume erklären ſich nur in Beziehung zu dem in der Nordweſtecke des Kloſters und unmittelbar neben der Suͤdweſtecke der Kirche belegenen Kloſtereingang. Er führte zunaͤchſt in einen größeren gewoͤlbten Vorraum, der zugleich zum Aufenthalt des Pfoͤrtners diente. Unmittelbar gegenüber dem Kloſter— eingang war der Eingang zu einer Kapelle fuͤr Frauen und ſolche Perſonen, die von der Klauſur ausgeſchloſſen waren(Abb. 207 u. Tafel 37). Die Prieſtertuͤr iſt noch als eine kleine Spitzbogentuͤr mit kraͤftiger Gewaͤndeprofilierung im Nordteil der Kreuzgangmauer erhalten. Die Kapelle iſt als ſolche nicht nur durch ihr reizvoll gebildetes Sterngewoͤlbe und die mit zierlichem Maßwerk ausgeſetzten Fenſter im Weſten, ſondern auch durch die Kredenzniſche bezeichnet, welche neben der Mitte der Oſtwand, d. h. an der Stelle, wo einſt der Altar ſtand, erhalten iſt. Der Mittelſaͤule des Raumes fehlt die Deckplatte des Kapitells und es liegt der Gedanke nahe, daß hier vielleicht eine hoͤlzerne Lichterkrone an ihre Stelle getreten war.
Welchem Zwecke die Raͤume im Obergeſchoſſe des Weſtfluͤgels dienten, laͤßt ſich mit Beſtimmtheit nicht mehr ſagen; die neben dem Pfoͤrtnerraum von Oſten her heraufführende, in Spuren noch erhaltene alte Steintreppe führte vermutlich zur Schule, die gewohnlich im Obergeſchoß untergebracht war und auch in dem Brandenburger Dominikanerkloſter in dieſem Fluͤgel lag.
An die Suͤdweſtecke der Konventgebaͤude ſchließt[ih eine Verlängerung des Suͤd— fluͤgels an, das jetzige Pa ſtorenhaus, deſſen äußere Architektur allerdings von jenem abweicht, inſofern die Umfaſſungsmauern mittels hoher, durch beide Stockwerke reichender Spitzbogenblenden gegliedert ſind, wie dies bei hochgotiſchen Bauten oͤfter vorkommt(Abb. 208). Trotz dieſer, durch die ganze Hoͤhe durchreich enden Gliederung, war der Bau hoͤchſtwahrſcheinlich von jeher in zwei Stockwerke geteilt, deren nähere Beſtimmung allerdings nicht mehr möglich iſt. Nur ſoviel laͤßt ſich mit