Prenzlau(Franziskanerkloſter: Topographie). 241
erhalten, nämlich im Suͤdoſten der ganzen Anlage und durch eine breite Torfahrt von ihr getrennt. In ihm waren hoͤchſtwahrſch einlich die Bäder und Aborte des Kloſters untergebracht, deren Waſſerablauf unter der Straße und Stadtmauer hindurch dem Graben zugeführt war, wie man noch an einer Durchbruchſtelle unweit des Stein— tores gegenüber der Waſchkuͤche der Korrig end enanſtalt ſehen kann.
Ein zweites Nebengebaͤude, das aͤhnlich wie das Paſtorenhaus durch hohe Mau erblenden gegliedert geweſen zu ſein ſcheint, iſt auf der Petzoldſchen Anſicht von etwa 1715 gegenuͤber dem Weſtgiebel der Kirche erkennbar.
Franziskanerkloſter. Topographie.
Das Gebiet des Grauen Kloſters erſtreckte ſich von der heutigen Kloſterſtraße etwa zwiſchen der jetzigen Toͤchterſchule und der Waſſerſtraße in weſtlicher Richtung bis an die Stadtmauer und den dahinter fließenden Mittelgraben ſowie noch weiter darüber hinaus bis an den Muͤhlenſtrom
(Urkunde von 1324, Riedel XXI S. 135, ö aͤhnlich auch ſchon die Urk. von 1270, Riedel XXI S. 401, und die wahrſcheinlich un— FR
echte von 1223, Seckt 1 S. 147. Die Kloſtergebaͤude lagen innerhalb der Mauer und zwar im nördlichen Teile, während der ſuͤdliche vom Laienfriedhof einge— nommen wurde. Dieſer wurde im Norden begrenzt von der Kirche, dem einzigen erhaltenen Überreſt des Kloſters. Die alten Kloſtergebaͤude im Norden der Kirche lagen vermutlich um einen Friedgarten herum (Abb. 209). Nach Beckmann(Nachlaß) erſtreckte ſich der Kreuzgang durch drei Fluͤgel ö| offenbar im Weſten, Norden und Oſten)| ve Friedgartens, ö an der Kirche ſelbſt Abb. 209. Prenzlau. Franziskanerkloſter. keine Spuren eines ſolchen erſichtlich ſind. Lageplan(nach einem alteren Plane im Die Anſchlußſpur am Weſtende der Nord— Stadtarchiv). ſeite in Geſtalt eines großen Bogens be— zeichnet die Stelle, wo der Weſtfluͤgel der Konventgebaͤude mit der Kirche in Ver— bindung ſtand, der nach weiteren Spuren ſicher zweiſtoͤckig war, und fo auch noch zu Beckmanns Zeit an der Seite der„Gaſſe“, alſo wohl im Norden, beſtand. Vom Oſtflugel andrerſeits[ind noch verſchiedene Keller mit mittelalterlicher Überwoͤlbung in Tonnenform erhalten in der jetzigen an der Stelle dieſes Fluͤgels ſtehenden Stadtſchule. Die Gebäude des Kloſters waren ſchon 1735 abgebrochen worden. Auf dem Gebiet des Laͤienfriedhofes wurde 1833 die Toͤchterſchule errichtet. Kunſtdenkm. d. Brov. Brdbg. III. 1. Prenzlau. 16
So ,,=. raße.
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