Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
288
Einzelbild herunterladen

288

Prenzlau ( Sammlungen).

( Tafel 42). In das Schwert sind im Jahre 1737 die auf den Bestand und Untergang des Roland bezüglichen Inschriften eingegraben worden. Aus dem Rumpf ist der kleine Steinobelisk gearbeitet, der früher die Stelle des Roland bezeichnete, bei der Errich­tung des Kriegerdenkmals aber an seine jezige Stelle auf dem Markte übertragen

wurde.

Im Anschluß hieran sei auch der Pflug erwähnt, der zur Umgrenzung der Stadtgemarkung i. J. 1235 gedient haben soll.

Im übrigen bilden den Bestand des Museums Glas und Porzellangegenstände, Waffen und Uniformstücke, Gewebe und Stickereien, Holzschnißereien, Schmiedeeisen­arbeiten, Eisen-, Rot- und Gelbguß, Gildehum pen aus Zinn ( Abb. 259 u. 260), allerlei Hausgeråt, Möbel und Folterwerkzeuge, ferner zwei Gedenktafeln mit Wappen in Rokokoformen aus Sandstein, von denen eines Abb. 261 wiedergibt; das Wappen ist das des Erbprinzen Ludwig von Hessen, der sich von 1744-56 in Prenzlau als Chef des dortigen Infanterieregiments aufhielt. Außerdem eine Sammlung von meist kleinen Innungsladen( Abb. 262) und Innungsdiplomen, schließlich Urkunden mit Siegeln und Pläne sowie Ansichten von Prenzlau und anderen Orten der Uckermark.

Im Kasiuo zwei Schlachtgemälde von Becker ( Vionville und Alsen).

Bemerkenswerte private Sammlungen von kunstgewerblichen Gegenständen sind die im Gasthof Deutsches Haus", hauptsächlich Zinn, Steingut und Möbel. Einige Möbelstücke auch bei Dr. Niemer, z. B. Truhen aus dem 18. Jahrhundert.

-

Besonders wertvoll sind die im Besiz von Fräulein Kamzo w befindlichen beiden Kom­moden in Rokokocharakter, breit gehalten, mit reichen Intarsien und Beschlågen, deren eine Tafel 43 wiedergibt.

Abb. 264. Prenzlau. Schmiedeeiserner Leuchter im Besitz von Pfarrer Dr. Ohle.

Im Besitz von Pfarrer Dr. Ohle u. a. ein spåtgotischer, ursprünglich bemalter hölzerner Kruzifirus, 95 cm hoch; an den Enden des Kreuzes in vier Rundschilden die Evangelisten­zeichen( Abb. 263). Ferner ein einfacher Schmiedeeisenleuchter für zwei Kerzen, 30 cm hoch; etwa 15. Jahrhundert( Abb. 264).