Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Schapow. 301

rechteckigen verbretterten Dachreiter aus Holz mit hohem, achteckigem Spitzh elm uͤber­ragt. In Verbindung damit iſt auch das weſtliche Giebeldreieck mit Brettern verſchalt.

Der ſpitze Triumphbogen im Innern iſt in neuerer Zeit erbreitert. Die Decken ſind jetzt gerade mit ſichtbaren Balken, im Chor etwas niedriger als im Schiff. Die beiden 7 Dachftübhle find noch die urſpruͤnglichen mit Kiefernholz und ſteiler Neigung. Sie | beſtehen außer den Sparren aus zwei großen Kreuzſtreben parallel zu jenen und zwei Kehlbalken, von denen die unteren durch Rahmenhoͤlzer und Pfoſten neben den Streben unterſtuͤtzt waren. Auch für die nicht gleichzeitige Erbauung des Turmoberteiles findet ſich hier der Beweis wenigſtens iſt der Dachraum des Langhauſes im Weſten durch eine Fachwerkwand von dichtem Maſchennetz abgeſchloſſen, die vermutlich einſt außen mit Brettern verſchalt war, da Spuren einer Ausmauerung oder Verſtaͤrkung nicht ſicht­bar ſind. Außerdem iſt zwiſchen der Fachwerkwand und dem aus ſehr ſtarken eich en en Hoͤlzern errichteten Turmaufbau eine breite Luͤcke im Geſpaͤrre.

Am Oſtende der Nordwand des Chores zeigen ſich die Spuren von Quermauern ſowie einer kleinen Spitz­bogentuͤr, die offenbar einer jetzt abge­brochen en Sakriſtei (ſpaͤteren Gruft) an­gehoͤrten.

Die innere Ausſtattung iſt ſehr ſchlicht gehalten, nur der Org el­proſpekt zeigt reicheren Barock ſchmuck.

Wertvoll iſt allein ein Olg em aͤlde Taf. 44) auf Holz aus der altdeutſch en Schule um 1500(Breite 68 em, Hoͤhe;. 90 em) an der Nordwand des Chores.. J Dargeſtellt iſt Chriſtus am Kreuz. Im.. mittleren Vordergrunde Maria Magda­ lena in reichem Gewande, zu der ſich der Gekreuzigte hinabneigt, vorn links Maria zuſammenbrechend, von Johannes| gehalten, rechts eine Gruppe von Kriegern, im Hintergrunde Jeruſalem . Alle Einzel⸗ A heiten find ſehr liebevoll behandelt, namentlich auch der reiche Faltenwurf mit feinen Borden und Stickereien, die phantaſtiſche Kopfbedeckung der Magdalena und die Ruͤ ſtungen der Krieger. Der Körper des Heilands zeigt bereits etwas mehr Fülle, als die . ſtrenge Zeit liebte, in den Geſichtern malt ſich ſtiller Schmerz. Die Farben der Gewaͤnder I find lebhaft und ſchoͤn zueinander geſtimmt. Der ganze Hintergrund ift nach der Manier | jener Zeit in Gruͤnlich⸗blau getaucht, dem aber eine hohe Felſenpartie links im Vorder­| grunde mit ihren dunklen braunen Tönen wirkungsvoll gegenuͤberſteht. Das Bild, an . dem eine Meiſterbezeichnung nicht ſichtbar iſt, ſoll aus Schlippenbachſchem Beſitz hier­

hergekommen fein. Glocken. Die große von 1766, die kleine von 1880.

ET

8.

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Abb. 273. Schapow. Kirche von S. O.

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