314 Schönermark— Schönfeld.
Drei Grabſteinſe von Rittern der Arnimſchen Familie mit den Reliefdarſtellungen der Verſtorbenen, doch meiſt unleſerlich er, weil verwitterter und uͤber— putzter Inſchrift, darunter eine fuͤr Henning v. Arnim(Abb. 281), T 1604, ſowie zwei Kindergrabſteine aus derſelben Familie von 1604 und 1609.
Drei Glocken. Die große, 1,03 m Durchmeſſer, 1599 von Jochim Grutmaker gegoſſen(deſſen Gießerzeichen ſiehe bei Rohlsdorf, Bd. Oſtprign. S. 180). Außer den Schriftbaͤndern mit roͤmiſchen Majuskeln an Hals und Schlagring, am langen Felde verziert mit zwei Kreuzigungsgruppen in Reliefauflage und den 7 em großen Siegeln der Stifterfamilie v. Arnim.— Die kleine, 50 em Durchmeſſer, 1597 von Jochim Karſtede, mit langer Inſchrift in roͤmiſchen Majuskeln und einem ganz kleinen, noch gotiſchen Blattfrieſe.
Das im Norden der Kirche belegene Schloß enthaͤlt nur geringe Reſte des einſt bedeutenderen Baues. Von den ehemaligen vier, annaͤhernd ein Quadrat bildenden Fluͤgeln ſtehen nur noch zwei in vollſtaͤndig erneu erter Form. Doch iſt der Graben großenteils noch erhalten, ja noch mit Waſſer gefuͤllt; er gibt mit ſeinen ſtellenweiſe in bedeutender Hoͤhe erhaltenen Ufermauern, die wohl den eh emalig en aͤußeren Gebaͤuden angehörten, den Umfang der einſtigen Anlage an. Von mittelalterlichen Bauten ſind nur noch Überbleibſel von zwei kleinen runden Treppentuͤrmchen erkennbar, eines im Suͤdweſten, eines im Nordoſten, beide in neuerer Zeit verbaut. Neben ihnen{Heinen fruͤher die Eingaͤnge zum Schloßhof geweſen zu ſein. Weitere mittelalterliche Mauerreſte ſtecken noch in dem jetzt als Speicher dienenden Suͤdfluͤgel, der fruͤher Speiſeſaal und Kuͤche enthalten haben ſoll. An ſeiner Hofſeite zieht ſich eine Reihe von kleinen rundbogigen Arkaden hin(17. Jahrhundert?) die einen offenen gedeckten Gang vor den Kellereingaͤngen bilden. Mehr läßt ſich ohne Nachgrabungen bei dem voͤllig en Mangel an urkundlichen Nachrichten ſowie älteren Plaͤnen und Anſichten nicht ſagen.
Von der Einrichtung erwaͤhnenswert ein Zier ſchrankchen aus Poliſander mit Meſſingbeſchlag, Anfang des 19. Jahrhunderts, und einige Truhen des 18. Jahrhunderts mit ſchmiedeiſernem Beſchlag.
Schönfeld.
Bchönfeld, 13 km nordoͤſtlich von Prenzlau . Gut 284 Einw., 1127 ha.
Das Dorf erhielt von deutſchen Koloniſten um das Jahr 1200 ähnlich wie Schenken berg und Schoͤnermark eine ſehr große Gemarkung von über 70 Hufen. Genauere An— gaben über die Hufen ſowie die Ritter(beſonders die„Ellynge“, zu deren Höfen 47 Freihufen gehörten, bietet das Landbuch Kaiſer Karls IV.; damals, um 1375, beſaß Luͤdeke v. d. Berge einen Freihof mit 8 und Kuno Swanebeke einen ſolchen mit 10 Hufen. Der Schwanebeckſche Anteil ging nach 1427 in den Beſitz der Berg uͤber, einſchließlich des Patronats, denn 1494 praͤſentierten Nikolaus und Johann van deme Berghe dem! Biſchof von Kamin den Geiſtlichen Johannes van Borne zur Beſtaͤtigung. Ein em Lehnsbriefe von 1541 und dem Bericht des Landreiters von 1608 zufolge gehoͤrte das ganze Dorf mitſamt 2 Ritterſitzen, Fiſcherei, Feldmark uff. der Familie Berg , die 1842