Schönfeld— Schönwerder.
roſetten verziert. Der Knauf mit laͤnglich gezackten Blaͤttern, die ſich an der Peripherie mit den Spitzen beruͤhren; dazwiſchen nicht ſehr ſtark hervortretende runde Zapfen mit den Buchſtaben„IHESUS“ in fruͤhgotiſch en Majuskeln und kleinen, mit ſchwarzer Emaille gefuͤllten Vierpaßformen. Der im oberen ſechseckigen Teil koniſch verjuͤngte Fuß erweitert ſich unten zu einer Sechspaßform, deren ſenkrechter Rand durchbrochen und deren eines Feld mit dem Kruzifixus als Signakulum belegt iſt. Eine eingekratzte Inſchrift auf der Unterſeite nennt die Stifter. und das Jahr 1667..
Marmorne Gedaͤchtnistafel fuͤr% den Juſtizrat Chriſt. v. Berg(5 1789).
Zwei Glocken. Die große, 1 m Durchmeſſer, ohne Inſchrift und Verzierung; die kleine, 7 em Durchmeſſer, 1708 von Joh. Jakob Schulz aus Berlin , gegoſſen in Prenzlau .
Schönwerder.
Bchönwerder, 6 /e km noͤrdlich von Prenzlau . Gem. 392 Einw., 1022 ha; Gut 106 Einw., 338 ha.
Das von altersher ſtark bevoͤlkerte, in fruchtbarer Gegend gelegene Bauerndorf iſt wohl eine Gründung der deutſchen Koloniſten des 13. Jahrhunderts. Damals er— hielt„Sconenwerder“ ähnlich wie Guͤſtow eine Gemarkung von 62 Hufen, über deren Abgaben das Landbuch Kaiſer Karls IV. Auskunft gibt. Ritter Klaus v. Holtzendorf beſaß einen Hof mit 6 Freihufen; er ſowie die Ritter Arnim und Steglitz , die Prenzlauer Bürger Kratz, Huck u. a. bezogen zudem die Abgaben von den Hufen. Am 19. März 1386 uͤbertrug die Familie Malmeker den Prenzlauer Barfuͤßern zu„ghodes dynſte“ die Berechtigung, einen halben Stein Wachs„van deme chruge thu ſconenwerder“ zu beziehen. 1391 verſchrieb„Claus van Holtzendorp, wonaftig tu Sconenwerder“, dem Prenzlauer Rat die erhebliche Summe von 25 Mark Silber . 1402 entſchieden die Ritter Berlin und Kluͤtzow einen Streit zwiſchen den Bauern von Schoͤnwerder und Blindow dahin, daß die„Roͤrung“ von den Leuten in Schoͤnwerder benutzt werden ſollte(vgl. Urk. im Rathaus zu Prenzlau ). 1616 veraͤußerte Dietrich v. Holtzendorf ſeinen Anteil für lo 000 Gulden an den Rat von Prenzlau . Die andere Hälfte verblieb den Holtzendorf ſowie den Raven, wie aus einem Protokoll kurfuͤrſtlicher Kommiſſare von 1687 hervorgeht. Von 19 Bauernguͤtern mit 44 Hufen waren damals noch immer infolge des 30 jährigen Krieg es 5 wuͤſt, von 19 Koſſaͤtenhoͤfen ſogar 14. Bald nach 1900 ging das dem Magiſtrat gehörige„Lehengut“ in Privatbeſitz über. Die Kirche, urſpruͤnglich
Abb. 283. Schönfeld. Kelch in der Kirche.