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Seelübbe, 329
Die Kirche ift ein rechteckiger Feldſteinbau, urſpruͤnglich anſcheinend ohne beſon— deren Turm, der jetzige Weſtteil von 1898. Das Schiff, an welchem noch der hohe ſteile Sockelfaſen und die Spuren mehrerer fruͤhgotiſcher Fenſter vom Urſprungs— bau herruͤhren, wurde bereits im 18. Jahrhundert im Charakter ſtark verändert durch Beſeitigung des Oſtgiebels mittels Abnehmen des Daches und Neuſchaffung einer Reihe breiter und hoher mit aufgeputzten Randquadern umrahmter Rundbogenfenſter. Der Erneuerungsbau i. J. 1898, der lediglich den Weſtteil betraf, ſchuf einen granitenen Turmunterbau in der Breite des Schiffes mit reich ausgeſtattetem Weſtportal, einer
298. Seelübbe. Friedhofstor.
Zwerggalerie darüber und ſchlanke n Turmaufbau von quadratiſchem Grundriß über der Nordhaͤlfte des Unterbaus; die Endigung beſteht in zwei zierlichen abgeſtuften Laternen mit geſchweiften Daͤchern in Renaiſſancecharakter. Damals wurde auch die gerade Decke des Kirchenraumes uͤberputzt und bemalt.
Stattlicher Renaiſſancealtar Abb. 297, inſchriftlich von 1607. In ſeinen hohen, architektoniſch außerordentlich reich gegliederten, mit korinthiſchen Saͤulen ausgeſtatteten Aufbau iſt die im Stil uͤbereinſtimmende Kanzel offenbar nach— traͤglich eingefuͤgt. Die geſchnitzten figuͤrlichen Darſtellungen ſind: im Predellenteil in