Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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330 Seelübbe Groß⸗Spiegelberg.

der Mitte das Abendmahl, links die Verkuͤndigung, rechts die Geburt Chriſti ; an der Kanzelkufe die Evangeliſten, im bekroͤnenden Oberteil die Himmelfahrt.

Meſſingkronleuchter fuͤr zehn Kerzen, mit großer Kugel unten und kleinem Doppeladler am Kopfende. 17. Jahrhundert.

Großer ſilberner Kelch, innen vergoldet, von 1774; Fuß glatt rund, der birn­foͤrmige Knauf geriffelt.

Kleiner Zinnkelch von 1605.

Die große Glocke, 96 em Durch meſſer, iſt am Halſe nur mit einigen glatten Linien ohne Inſchrift verziert. Am langen Felde ſieht man auf der einen Seite ein Kreuz in T-form, ohne den Gekreuzigten aufgerichtet, daneben zu beiden Seiten er ſch einen in ebenſo zarten erhabenen Konturen, die in den Mantel eingeritzt waren, Maria und Johannes, die aber beide dem Kreuze den Ruͤcken zukehren, waͤhrend ſie ſich mit Geſichtern und Haͤnden entſchieden der entgegengeſetzten Seite zuwenden, ſo daß man jenes Kreuz gewiſſermaßen als ein Trennungszeich en anſeh en und gegenüber den Kruzifixus erwarten muß. In der Tat findet man hier nahe dem unteren Rande des langen Feldes die zwei in der uͤblich en Weiſe uͤbereinander genagelten Fuͤße und anſchließend daran die folgenden Koͤrperteile in ganz zarten Konturen, die aber nach oben hin immer ſchwaͤcher werden und ſchließlich ganz verſchwinden. Es iſt ſchwer zu ſagen, durch welchen ungluͤcklichen Umſtand es zu dieſem Mißerfolg gekommen iſt.

Kleine Bronzeglocke(18. Jahrhundert) im Muſeum zu Prenzlau .

An der Weſtſeite des Friedhofs ein Torbau(Abb. 298) in Renaiſſanceformen aus Backſtein und Feldſtein gemiſcht, beſtehend in einer durch eine Torbogenoͤffnung und eine ſchmale Pforte geoͤffneten Mauer; uͤber jeder der beiden Offnungen ein deren Breite entſprechender Ziergiebel mit Volutenſchnoͤrkeln.

Groß⸗Spiegelberg.

Groß- Bpiegelberg, 11 km nordoͤſtlich von Strasburg . Gut 203 Einw., 709 ha,

Mittelalterliche Nachrichten liegen über das Dorf wohl deshalb nicht vor, weil es ſchon fruͤh wuͤſt geworden war. Einem Lehnbrief von 1536 zufolge gehörte den v. Farnholz zu Luͤbbenow die wuͤſte Feldmark, die in ſpaͤteren Lehnbriefen als zwiſch en den Feldern Luckow , Blumenhagen, Schoͤnwalde und dem Muckerwitzer Berge be­legen bezeichnet wird. Die Dorfſtelle ging 1550 durch Kauf von Asmus Farnholz an Matthis v. Berge zu Werbelow über und ſodann um die Mitte des 17. Jahrhunderts an den Rittmeiſter v. Winterfeldt. Bratring berichtet in ſein er Beſchreibung der Mark von 1805,das adlige Gut gehöre nebſt 9 Einlieg ern, Ziegeleien und Forſthaus dem Hauptmann v. Winterfeldt. Die Kirche war urſpruͤnglich Tochter von Groß⸗Luckow , ſpaͤter von Blumenhagen. Das Patronat ſteht den Kurſch zu, den Beſitznach folgern der Winterfeldt.1638 hatt eine Kirche, ſo im guten Stande, ſo aber kein Landt hatt und iſt Filia von Blum enhagen.