332 Sternhagen.
1541 gingen die Kloſterguͤter in den Beſitz der Landesherrſchaft über, Kurfuͤrſt Joachim II. überließ den Anteil des Kloſters an Sternhagen dem Grafen v. Hohenſtein⸗Schwedt . Infolge von Streitigkeiten mit dem Magiſtrat uͤbertrug der Graf aber bald feinen An— teil an die Arnim zu Schoͤnermark. Wie furchtbar die Verheerungen des 30 jährigen Krieges waren, ergibt ein Reviſionsprotokoll kurfuͤrſtlich er Kommiſſare vom 14. Ok— tober 1687. Alle 12 Bauernguͤter mit 46 Hufen lagen wuͤſt, und von 17 Koſſaͤtenguͤtern waren nur noch 5 beſetzt. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts ſchloſſen ſich die Luͤcken, ſo daß der Statiſtiker Bratring 1809 hier wiederum 11 Ganzbauern auffuͤhrte. Das Arnimſche Gut kam 1834 an die Collin. Die Kirche, von den deutſch en Koloniſten einſt mit 3 Hufen ausgeſtattet und von jeher Mutter, wurde 1740 durch die Gutsherrſchaft„neu und zierlich“ wied erh ergeſtellt.
Die Kirche iſt ein Feldſteinbau des 13. Jahrhunderts von etwas ſtattlich eren Ab meſſungen als die verwandten von Roͤpers— dorf und Zollchow und auch in beſſerer Er— haltung des urſpruͤnglichen Zuſtandes des Außeren. Der Grundriß war ein einfach es Rechteck. Die Fugen zwiſchen den reg elmaͤßig gereihten Feldſteinen waren breit ausg eſtrichen und mit weißen Linien bemalt; eine Ausnahme hiervon machen die beiden, durch Wandblenden belebten Giebeldreiecke, die von Anfang an aus geringerem, unbearbeitetem Feldſteinwerk hergeſtellt, ganz uͤberputzt und vermutlich bemalt waren. Die Bog enform der ſchlanken Fenſter— im Oſtgiebel drei, an den Langſeiten fünf bis ſechs, an der Turm— Abb. 299. Sternhagen. ſeite zwei.— iſt unbeſtimmt, meiſt mehr rund Sanduhr in der Kirche. als ſpitz. Das Weſtportal ſchließt in ſtumpfem Spitzbogen und hat doppelt abgeſtuftes Ge— waͤnde. Die weſtliche Giebelwand traͤgt einen Fachwerkturm, der aus dem Dach e herauswaͤchſt, neuerdings mit Brettern verſchalt wurde und in niedriger geſchw eifter vierſeitiger Haube ſchließt; in der Wetterfahne die Jahreszahl 1707. Im Innern laͤuft die Feldſteinwand, die den weſtlichen unter dem Turm gelegenen Teil abtrennt, mit ihren Enden gegen zwei Fenſterniſchen, iſt alſo nachtraͤglich eingezogen. Die gerade Decke mit ſichtbaren Balken iſt laut Inſchrift von 1713. Die liegenden Dachſtuͤhle find erſt im gleichen Jahre hergeſtellt, als man das Dach im ganzen etwas flacher legte und mit Aufſchieblingen für ein en üͤberſtehenden Dachrand verſah.