Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Strasburg(Marienkirche). 345

(Abb. 307), namentlich durch ſeine beiden mit einem vertikal aufſteigenden Maßwerkfrieſe geſchmuͤckten ſeitlichen Teilungspfeiler, ſowie die dreiteiligen, im Bogenfelde mit Maß­werk gefüllten Blenden an feinem Fuße. Leider fallen die mittleren und oberen Teile gegen dieſen aufwendigen Anfang vollſtaͤndig ab und find leicht als eine ſpaͤtere, flüchtige und armſelige Ergaͤnzung zu erkennen. Die tuͤrmchenartige Endigung des Giebels iſt wie die der Zwiſchenpfeiler zwar urſpruͤnglich, wie die Abbildung bei Merian zeigt(Abb. 304; vgl. auch Abb. 307), aber in ihrer jetzigen Geſtalt durchaus neu.

Im dritten Joch von Weſten befinden ſich auf der Nord⸗ und Suͤdſeite Spitzbogen­portale mit kraͤftig gebildeten Gewaͤnden(Abb. 307), deren Profile an dem weſt lichen Mittelbau und dem hier befindlichen Ha uptportale wiederkehren(Abb. 308). Das Portal iſt zweiteilig mit einem Rundfenſter uͤber den beiden Spitzbog enoͤffnungen, alle drei zuſammengefaßt durch eine große Spitzbogenblende. Über der Gruppe iſt

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Abb. 309. Strasburg. Marienkirche. Dachſtuhl.

noch ein größeres Radfenſter mit profiliertem Gewaͤnde angelegt, ſeitlich neben ihr ſitzen zwei kleine Spitzbogenblenden. Durch ſeine Profilierung(Abb. 307) iſt dieſer ganze Einbau als ein Werk der zweiten Bauzeit gekennzeichnet. Das Maßwerk in den Bogenfeldern der Portale iſt wie das der Fenſter neu.

Die Sterngewoͤlbe des Schiffes(Abb. 306 u. 310) ruhen auf robuſten Kreuz­pfeilern mit vorgelegten ſtarken Runddienſten(Abb. 307), die in der Längsrichtung durch Gurte miteinander verbunden find, In aͤhnlicher Weiſe verbinden kraͤftig vor­tretende Schildboͤgen die Wanddienſte, die meiſt in halber Höhe durch(erneuerte) Blattkonſolen aufgefangen ſind. Die Rippen ſind einfach gefaſt. Der eig entuͤmliche Mißklang zwiſchen den ſpaͤten Sterngewoͤlben und der kraͤftigen Geſtaltung des Pfeilerprofils ſowie die neuen Ergaͤnzungen des Fenſtermaßwerks beeintraͤchtig en die wohltuenden Verhaͤltniſſe des Innern und ſeine ſchoͤne Raumwirkung nicht.