Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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355 Trampe. 3

Trampis) beſtaͤtigt. Das geſamte Dorfmit allen Rechten beſaßen laut Urkunde von 1476 die Ritter Buch, die auch zu Bagemuͤhl, Menkin und anderen Orten beguͤtert waren. Da Trampe in einer Beſtaͤtigungsurkunde von 1538 für die Buch zu Woddow eine wuͤſte Feldmark genannt wird, ſo hatten die Bauern anſcheinend frühzeitig das Feld geraͤumt. An die Stelle der Buch traten zur Zeit des 30 jaͤhrigen Krieges die Winterfeldt, und als 1688 kurfuͤrſtliche Kommiffare durch die Uckermark ritten, ſtellten ſie feſt, daß das Dorfdem Rittmeiſter Joachim Georg v. Winterfelten und Frau Even Wittiben v. Arnimb und Jungfer Sophien Lucretien, Geſchwiſtern v. Kluͤtzow einem jeden theil zur Helfte zugehoͤret. Auf die Winterfeldt folgten Obergerich tsrat v. Broͤcker aus altpommerſchem Geſchlecht, ſodann der 1782 verſtorbene Generalleutnant v. Wedell. Seine Witwe, geborene v. Broͤcker, ſtiftete ein Fideikommiß mit der Beſtimmung, daß ihre geſamte Nachkommenſchaftſukzedieren ſollte. Wenn 1688 feſtgeſtellt wurde, Pauren ſeint alhier nicht geweſen, ſo trifft dies auch fuͤr die Folgezeit zu. Die Kirche, urſpruͤnglichUnicum, war bereits 1688 nur nochetzlicher maßen im Stande und mußte von Schmoͤlln auscurirt werden. 1738 wurde ſie neu erbaut und war zuerſt Tochterkirche von Wallmow und ſpaͤterFilia vagans von Bruͤſſov; Patron iſt die Gutsherrſchaft.

Die Kirche iſt ein Feldſteinbau, der in feinem Weſtteile noch einen Reſt der fruͤh­gotiſchen Kirche enthält; von dieſer rührt das ſpitzbogige Weſtportal mit feinem abge ſtuften Gewaͤnde her. Der größere oͤſtliche Teil mit dem Oſtſchluß in halbem Achteck, einer im Korbbogen geſchloſſenen ſuͤdlichen Tuͤr und hohen Stichbogenfenſtern wurde 1738 bis 1740 neu gebaut(Beckmanns Nachlaß). Seine Ecken ſind mit aufgeputzten Quadern verſehen; neben dem Portal flache Liſenen. Die Decke iſt gerade geputzt, das ausgeputzte lange Mittelfeld von glattem Profil umzogen. Das Erdgeſchoß des einſt mit dem Kirchenraum verbundenen Turmes iſt mit einer von Norden nach Suͤden ſtreichenden Rundbogentonne uͤberwoͤlbt und dient als Bahrenkammer. Über dem Weſtende erhebt ſich ein quadratiſcher Fachwerkturm mit unverputzten Backſtein⸗= fuͤllungen, der mit geſchweifter Haube gedeckt iſt und in achtſeitiger geſchloſſener Laterne endigt.

Einfacher barocker Kanzelaltar, um 1740.

Zwei Zinnleuchter mit baluſterfoͤrmigem Schaft.

Kleine Krone für acht Kerzen. Die Grundform bildet ein Empiremotio mit farbiger Glasſchale; im uͤbrigen der Zierat gemiſcht aus antikiſierenden, Rokoko⸗ und naturaliſtiſchen Formen. Erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Kleiner Kelch, 18 em hoch, ſilbervergoldet. Der Schaft ſechseckig. Der ganz flache, noch gotiſche Nodus aus ſechs quergelegten rautenfoͤrmigen Zapfen gebildet, auf denen die BuchſtabenIHESUS ſtehen und zwiſchen denen kleine Roſetten und Maß­werkformen die Luͤcken fuͤllen. An dem ſchon barocken, faſt kreisrunden Fuße ein kleiner Reliefkruzifixus als Signakulum. Die kleine Kuppa ſchon bauchig. Geſtiftet 1686. Dazu eine Pa tene, der vertiefte Grund in Vierpaßform.

Sechseckige Ob latenbuͤchſe von 1718.