3 ‚ 356 Trampe—Trebenow,
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Meſſinggetriebene Taufsſchuͤſſel mit der Verkündigung im Grunde und der dekorativen Umſchrift ALR P. GELUGK. EHWART“(mehrfach wiederholt.
Trebenow.
Trebenow, 10 km ſuͤdoͤſtlich von Strasburg . Gem. 359 Einw., 1079 ha.
Über das wohlhabende und zur Zeit der deutſchen Koloniſation mit dem beſonders in der Mittelmark haͤufig vorkommenden Normalmaß von 64 Hufen, darunter 3 Kirch— und Pfarrhufen, ausgeſtattete Bauerndorf enthält das Landbuch Kaiſer Karls IV. die erſten ausführlichen Nachrichten. Damals, um 1375, war die Ortſchaft im Pfand— beſitz der Herzöge von Pommern (sub pignore ducum). Je 4 Freihufen gehörten zu den Höfen des Heinrich Gule und Klaus v. Holtzendorf. Die Abgaben der Bauern floſſen u. a. dem Ritter Zabel v. Stegelitz, dem Prenzlauer Buͤrger Erwat und auch dem Mark— grafen zu. Einer Urkunde von 1433 zufolge gehörten Trebenow, Papendorf und Wenenſund zur Vogtei Strasburg. Kurmaͤrkiſche Lehnskopiare bekunden, daß um das Jahr 1500 die„Holtzendorpper“ hier viele Gerechtſame, darunter 9 Freihufen beſaßen; Achim Holtzendorf wird als„wonaftich thu Trebbenow“ bezeichnet. Daneben waren die Arnim beguͤtert ſowie beſonders auch die Berg, wie ſich aus einer Urkunde vom 31. Oktober 1473 ergibt. 1608 ſchrieb der Landreiter:„Trebenow gehordt den Bergen zu Werbelow und Jurg v. Blankenborgen, iſt nur ein Dorf und kein Ritterſitz darin“. Die Ar nim er— weiterten ihren Beſitz um den Holtzendorfſchen Anteil, und als im Jahre 1687 kurfuͤrſtliche Kommiſſare„Reviſion“ vornahmen, ſchrieben fie:„das Dorf gehört Jakob Detloff v. Arnimb Obriſten“; ein Holtzendorf und ein Winterfeldt hatten daneben 3 bezw. 7 Bauern als Untertanen. Von den urſpruͤnglich beſtehenden 21 Bauernguͤtern waren im Laufe des 30 jährigen Krieges 9 wuͤſt geworden. Die Arnim behaupteten ſich lange, bis dann das Gut wegen Zerſtuͤckelung 1855 in der Matrikel der Ritterguͤter geloͤſcht wurde. Die Bauernhoͤfe waren bereits in friderizianiſcher Zeit neu beſetzt worden, ſo daß Bratring in feiner Statiſtik von 1805 wiederum 18 Ganzbauern auffuͤhrt. Im Gegenſatz zu Trampe oder Taſchenberg, wo der Großgrundbeſitz vorherrſcht, hat ſich die Ortſchaft bis heute das Gepraͤge eines wurzelechten Bauerndorfes mit großen Guͤtern von 3 bis 400 Morgen erhalten. Die Kirche, laut Urkunde von 1600„Mater“ mit den beiden Toͤchtern Wilſickow und Werbelow, unterſteht dem Patronat der Arnim auf Mellenau; heute ſind Tochterkirchen Nechlin und Wilſickow.
Die Kirche iſt ein rechteckiger Maſſivbau mit dickem, quadratiſchem Turm aus wildem Mauerwerk, gemiſcht aus geſpaltenen Feldſteinen und Backſteinen(Format 28* 14 x 7 em); eine Inſchrift über dem ehemaligen jetzt vermauerten Nordportal enthaͤlt die Zahl 1600, ohne Zweifel das Entſtehungsjahr der Kirche.
Die nicht ſehr hohen und nicht ſehr zahlreich en Fenſter ſind rundbogig geſchloſſen. Von Portalen iſt nur noch eines an der Nordſeite des Turmes erhalten; das an den Seiten jetzt veraͤnderte Profil zeigt ſich noch in Rundbogen als flache Abtreppung mit Viertelſtab aus behauenen Bacſteinen. Das mit einem Schlußſtein verſehene