Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Trebenow Wall mow.

Portal liegt in einer viereckigen vertieften Blende, über der eine andere in Querformat mit halbrundem Seitenabſchluß und einem kleinen Aug enfenſter dar­über ang eordnet iſt. Die Decke iſt gerade geſchalt, der Dachſtuhl aus der Entſtehungszeit. Der Turm iſt in ſeinem oberen Teil verbrettert und endigt in ge ſchweiftem Dach mit geſchloſſener achteckiger Laterne. Die letzte Herſtellungszeit des Aufbaus gibt die hahnenfoͤrmig geſtaltete Wetterfahne mit 1695 an. Am Oſtende der Suͤdſeite zeigen[ich die Spuren einer abgebrochenen Sakriſtei ſowie die ihrer Verbindungs tuͤr nach der Kirche.

Bemerkenswert von der(im uͤbrigen der neueren Zeit angehoͤrigen) Ausſtattung:

Zwei Bronzekronleuchter, gemiſcht aus Empires, Rokoko⸗ und anderen Formen(erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts); der kleinere für ſechs Kerzen mit Glasſchale, beide mit Prismenbehang.

Meſſinggetriebenes Taufbecken mit dem Suͤndenfall im Grunde, umgeben von der dekorativen Minuskelinſchrift:Glück(?) in mehrfacher Wieder­

holung, ö.

Abb. 318. Trebenow.

Leſepult in einfachen Barockformen, weiß⸗. K f) f j ß Lefepult in der Kirche,

lackiert(Abb. 318). Einfache hölzerne Taufe in Kelchform, außer Gebrauch. Zwei Glocken. Die große, 95 em Durchmeſſer, urſpruͤnglich 1476 gegoſſen als Marienglocke, zum zweiten Male gegoſſen 1763 von Joh. Heinr. Scheel in Stettin . Die kleine, 855 em Durchmeſſer, 1681 von Martin Heintze in Berlin gegoſſen.

Wallmow.

Wallmow. 15 km oͤſtlich von Prenzlau . Gem. 544 Einw., 1234 ha.

Das mit einer ſehr großen ertragreichen Gemarkung von 72 Hufen ausg eſta ttete Bauerndorf geht auf die deutſche Koloniſation zu Anfang des 13. Jahrhunderts zuruͤck. Die askaniſchen Markgrafen Otto und Conrad befreiten, wie aus einer Urkunde vom 13. Jan. 1283 hervorgeht, 13 Hufen, die Biſchof Hermann von Kamin im Dorfe Walmow (in villa Walmow) beſaß, von allen Abgaben. Dem Landbuch Kaiſer Karls IV. zufolge waren um 1375 die Ritter Buch hier beguͤtert, die[ich bis in das 16. Jahrhundert behaupteten, wie aus zahlreichen Lehnsurkunden, z. B. von 1416 und 1443, hervorgeht. Nach dem 30 jährigen Krieg kam der Ort an das kurfuͤrſtliche Domaͤnenamt Loͤcknitz , von dem aus viele waͤhrend des 30 jährigen Krieges wuͤſt gewordene Bauern- und Koſſaͤtenhoöͤfe zum Teil mit Franzoſen, z. B. den Sy, neu beſetzt wurden. Nach Bratrings