Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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verſchiedene Neubauten der zweiten Haͤlfte des Jahrhunderts, die an Stelle von ſchlichten Barockkirchlein getreten ſind. Bezeichnend iſt, daß beiſpielsweiſe in Petershagen erſt der Turmneubau erfolgte, der dann über ein Jahrzehnt neben dem alten Kirchlein beſtand, bis auch dieſes einem Neubau wich. Das Innere wurde bei den Reſtaurierungen dieſer Zeit noch mehr in Mitleidenſchaft gezogen, als der Außenbau. Unberuͤhrt blieb nahezu nichts und daher waͤre eine Aufzählung muͤßig. Erſt der Denkmalpflege der allerletzten Jahrzehnte find die wenigen würdigen kirchliche Innenraͤume zu verdanken(Basdorf , Kloſterfelde , Lindenberg, Schönz eiche und Tasdorf ).; Wenn auch alle dieſe Erſcheinungen durch die Geifteshaltung des 19. Ih. allgemein verbreitet find, fo iſt doch das Kreisgebiet infolge der Nachbarſchaft der Großſtadt beſonders ſchmerzlich davon betroffen. Jahrzehnte­lang entzieht die Stadt der Landſchaft ihre beſten Söhne, um ſie dann ſchon nach ein bis zwei Generationen wieder zur Flucht ins Freie zu veranlaſſen. Dieſer Ruͤckſtrom bringt eine dem Landleben entwoͤhnte und mit ſtaͤdtiſchen Beduͤrfniſſen erfüllte Bewohnerſchaft zum Teil in die alten Dörfer zuruͤck und verurſacht dort weitere Schaͤbigungen auch auf Geſittung und Brauchtum. Es entſtehen wilde Schrebergaͤrten⸗ oder anſpruchs­volle Villen⸗Siedlungen, in deren Ausbreitung eine weitſichtige Landesplanung erſt in allerneueſter Zeit mit ordnender Hand eingreift. Zu dieſen neuen Bemuͤhungen gehoͤrt auch die ſich dem Landſchaftsbild anpaſſende Führung der Reichsautobahn , und es iſt zu hoffen, daß zukuͤnftige Bauaufgaben aͤhnlich großzuͤgig und land­ſchafts bezogen durchgeführt werden. Solche neuen Baudenkmaͤler werden ſich nur dann wuͤrdig neben die im vorliegenden Verzeichnis genannten ſtellen koͤnnen, wenn der Anſpruch, mit dem ſie auftreten, ihren geſchicht­

lichen Vorgaͤngern auch in Zukunft zugeſtanden wird.